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Kappa Terminal
Sternzeit: 2708.088
[Auswahl] [Profil] Personalakte von Malchuck
Lebenslauf

Irgendwo weit weit draußen in einem unbedeutenden System eines unbedeutenden Arms einer Spiralgalaxis existiert eine kleine brau-ocker-blau und grün gefleckte Kugel, deren Bewohner größtenteils von der Landwirtschaft bzw. der Erforschung und Produktion effizienter agrarökonomischen Anlagegüter leben. Im Laufe der Zeit haben sich dabei einige Großkonzerne entwickelt, die die verschiedenen Teilen der Hemisphäre weitgehend unter sich aufgeteilt haben. Daneben existieren noch einige Agrarunternehmen, die sich bislang den Übernahmeversuchen der Großkonzerne erwehren konnten, aber langfristig steht es außer Frage: Wie auf allen Welten und in allen Wirtschaftszweigen werden sie früher oder später durch einen großen Konzern übernommen oder gehen wirtschaftlich aufgrund längerer Engpässe zugrunde. Eine gewählte politische Ebene existiert zwar noch, aber letztlich untersteht nahezu jeder Bereich des öffentlichen Lebens einem der Megakonzerne. Selbst so essentielle Einrichtungen wie Krankenhäuser oder die Müllabfuhr sind letzten Endes Teile davon.

Malcolm ist der zweite Sohne eines Agrarökonomen, der eines der verhältnismäßig kleinen Unternehmen führt: Jacquard Enterprises hat mehrere Tausend Mitarbeiter. Seit Malcolms Geburt gab es fünf Jahre, in denen nur die Ersparnisse der Familie Jacquard dafür sorgten, dass das Unternehmen überleben konnte. Für ihn bedeutete das, dass er zwar der Sohn des großen Unternehmensgründers war, aber gerade deshalb musste er früh anfangen, im Unternehmen mitzuarbeiten. Und da sein Vater Ahab Jacquard immer darauf achtete, jede unnötige Ausgabe zu streichen, hatte Malcolm meist noch weniger als die Kinder der Mitarbeiter, mit denen er zusammen arbeitete. Und da natürlich jedem recht schnell klar war, wer sein Vater war, hatte er auch praktisch kaum Freunde: Jacquard senior war als aufbrausender Charakter bekannt. So achtete er penibel darauf, dass alle seine Vorgaben unverändert umgesetzt wurden. Aber selbst wenn das geschah, konnte er sich über eine nicht perfekt gesäuberte Tischplatte aufregen. Schlimmer noch: Häufig stellte sich erst später heraus, was ihm missfallen war; vorher nahm er sich irgend eine Eigenschaft eines Mitarbeiters und hackte darauf tage- oder sogar wochenlang herum. Umgekehrt kümmerte er sich auf fast schon rührende Art und Weise um praktisch jeden in seinem Umfeld. So gab es keinen Mitarbeiter, dessen Namen er nicht gekannt hätte.

Dieses ständige hin und her zwischen Freundlichkeit und brachialem Zorn, patriarchialem Selbstverständnis und knallharter Geschäftstüchtigkeit wäre sicherlich genau so auf Malcolm übergegangen, wenn es nicht zwei Menschen gegeben hätte: Seine Mutter und einen Arbeitskollegen, der sich um die Wartung der Landmaschinen kümmerte und der von allen nur Dipping genannt wurde. Wenn Malcolm verzweifelte, weil er seinem Vater nichts recht machen konnte oder er wieder einmal die abgetragene Kleidung seines älteren Bruders tragen musste, schaffte sie es immer wieder, ihm etwas Hoffnung zu geben. Und während jeder Mitarbeiter eine persönliche Distanz von "den Schäääff sien Sohn" zu machen, war Dipping da ein ganz anderes Kaliber: Schnell hatte er erkannt, dass Malcolm zwar ähnlich wie sein alter Herr überzogen wütend werden könnte, aber zum einen brauchte es dafür schon einiges und zum anderen: Jacquard junior hörte ansonsten sehr aufmerksam zu und wenn es um Mechanik oder elektrotechnische Schaltungen ging, begriff er ungewöhnlich schnell worauf es ankam.

Und so kamen und gingen die Jahre. Möglicherweise wäre er ein guter Nachfolger seines Vaters geworden, aber der hatte bezüglich der Nachfolge eine ganz klare Vorstellung: Der älteste Sohn erbt alles, die anderen dürfen bestenfalls bleiben. Er hätte vielleicht auch Leiter der technischen Abteilung werden können, aber Dipping starb bei einem schweren Unfall, als Malcolm 13 Jahre alt war. Und Ahab hatte nichts von Dippings Unterstützung für Malcolm gehalten. Solche Unfälle kamen immer wieder vor; zu oft mussten Dinge schnell erledigt werden oder es mussten Nächte durchgearbeitet werden, um noch eine Quote zu erfüllen.

So war ihm mehr und mehr klar geworden, dass die Hoffnung, die seine Mutter in ihm weckte doch letztlich leer war: Das einzige, was er wirklich gut gelernt hatte war das Befolgen von Anweisungen. Und das einzige, was er liebte, das war die Ruhe in der Nacht, wenn er auf einer Landmaschine mitten auf einem der riesigen Äcker saß, um sich nur Finsternis und über sich nur Sternenhimmel...

 
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