Natürlich könnten sie das, nur sie kennen ja das Sprichwort mit der Vorsicht. Außerdem kenn ich sie leider noch nicht wirklich um das einschätzen zu können. Daher verzeihn sie die Vorsicht und das EVA, sie im Auge behalten wird.
Auf die LED Leiste deutet.
Natürlich, ich hoffe es blutet nicht. Am Bauch war der Stich oder?
"Was EVA dann in ihrem Quartier sieht oder nicht entscheiden sie."
Das Thema dann fast schon trocken mit den Wortrn beenden will. Natürlich war ihre genähte Narbe unter Bandagen die er hier nicht öffnen wollte. Er wollte ja nur sehn das dort nichts aufgerissen war und evtl durchblutet.
"Gut ist nichts blutig. Gehn sie aber wie gesagt dann gleich zur KS nach unserem Gespräch und nun erzähln sie mal was dort nun los war."
Mei lächelte Geist kurz an und bedankte sich. Dann schien sie nach den richtigen Worten zu suchen.
"Soviel ich weiß waren sie früher auch Pilot. Dann ist ihnen sicher die Bedeutung des Zusammenhalts oder nennen wird es Teamgeist bekannt. Und was dieser für ein Geschwader bedeutet. Viele kleine Teile machen aber leider kein ganzes."
Tatsächlich war dies alles schwer zu beschreiben. Vor allem wollte Orchid nicht das Wort Schuld verwenden. Es passte nicht. Und war auch unangebracht. Sie nahm einen Schluck ihres Tees.
„Genau das wurde das Problem der Birds. Wir kämpften nicht mehr als Einheit. Unzufriedenheit, unklare Befehle etc. Als ich dann im Einsatz meine Rapier verschrottete…das war dann der vierte Ausstieg oder vielleicht auch der fünfte. Und diese eine Sache mit einer anderen Pilotin aus dem Geschwader… ein Verrat, der nicht zu verzeihen ist. Wie kann man das Andenken meines toten Kindes so in den Schmutz ziehen?“
Orchid war drauf und dran, sich wieder in ihre alte Verbitterung zu reden.
Hör auf, du kriegst eine zweite Chance, wie er sagte, also schmeiß die nicht weg.
„Es war eine dumme Kurzschlussreaktion von mir. Es hängt noch viel mehr dran… die Ehre meiner Familie, mein falscher Stolz...ich konnte... einfach nicht mehr.“
Eric hörte Mesi Worten und merkte sofort das da wirklich was im argen lag. Anscheinend nicht nur beruflich, sondern auch privat und er hatte ebenso das Gefühl, dass sie eine schwere Last in sich trug. Denn die Bemerkung ihres toten Kindes läutete jegliche Alarmglocken.
Haben sie jemals mit jemanden über ihre beruflichen und privaten Probleme geredet, mit jemand anderem vielleicht als ihren Mann? Also die tiefer gingen als das oberflächliche was dem militärischen Beruf anhaftet? Also keine Gespräche wie eine Mission verlief, sondern wirkliche Kernprobleme die sie wohl zu haben schienen? Es kann manchmal wunder wirken mit jemand unabhängigen zu reden der Abseits steht und gewisse Situationen und Sachen neutral sieht und mit einem darüber redet.
Fragte er interessiert und dennoch behütend zurückhaltend um nicht zu aufdringlich zu wirken.
Schien wieder einen Moment nach den richtigen Worte zu suchen.
„Das ist nicht so einfach privat und beruflich zu trennen. Und das ist wohl das Kernproblem. Sehen Sie, ich bin nicht nur Jägerpilotin geworden, weil ich die Tochter zweier Piloten bin. Sondern weil ich jemanden ein Versprechen gegeben habe und mit der Entwicklung auf der FW in letzter Zeit…wurde es unmöglich, dies einzulösen. Teils mir selbst, aber auch den Umständen geschuldet. Der eigentliche Grund, warum ich zur Navy ging war nicht die Fortsetzung der Familientradition. Ich wurde…“
Das mochte nun ziemlich verrückt klingen…
„…dazu geboren Pilotin zu sein. Ich wuchs in dem Glauben auf, dass die „alte“ TCN noch existiert. Für die meine Familie ihren Blutzoll gezahlt hat, wie natürlich auch viele andere. Aber dies war wohl ein Irrtum…Manchmal habe ich das Gefühl…“
Mei schüttelte den Kopf.
„…als wäre ich selbst Zeuge geworden, als der Jäger meines Vaters explodierte und …meine Mutter…dem zusehen musste. Ihr Schrei…halt in meinen Ohren, auch wenn ich natürlich nicht dabei war…“
Solche Dinge hatte bis jetzt höchstens Jack erfahren. „Sie ist nie mehr in einen Jäger gestiegen. Ich will…wollte einfach nur Pilotin sein und es bis zum Col. schaffen. Ohne zu sterben, zusammen mit meinem Mann. Was sie nicht geschafft hat, wollten wir erreichen. Ich kann ihr gebrochenes Herz nicht heilen, aber ich kann…könnte ihre Träume erfüllen. Damit sie ihn Frieden sterben kann eines Tages und die Kinder meiner Schwester nicht mit derselben Traurigkeit aufwachsen, wie es bei Sei-Ran und mir der Fall war. Ich habe versagt und wollte mit dieser Schande…nicht mehr leben. Auch wenn ich Jack dadurch verletzt hätte.“
Tränen sammelten sich in ihren Augen, doch Mei wischte diese schnell weg.
Tell me there's a river I can swim that will bring you back to me 'Cause I don't know how to love someone else I don't know how to forget your face God, I miss you every single day and now you're so far away
Ich bin der Meinung das wir uns alle zu viele Bürden auferlegen. Ob beruflich, oder privat. Scheitern gehört zum Leben und wir sind das Resultat dieser. Mein Vater vertrat die Meinung dass nicht unsere Erfolge unseren Weg aufzeigen, sondern Misserfolge. Fürn Psychiater hat er manchmal eine eher etwas negative Einstellung auf den ersten Blick, doch... irgendwie hat er auch recht.
Dennoch ist es eine große Sache die sie sich da auferlegt haben für ihre Familie. Es ist sicher nciht einfach auhc noch für ihre Mum zu kämpfen und ihr Verlust tut mir leid.
Er überlegte kurz.
Natürlich kann ich mich kaum in ihre Situation rein versetzten, ich wuchs etwas anders aus. Doch in keinster Weise würde ich mein Leben beenden wollen. Dafür ist das Leben doch zu kostbar und ihr Mann würde ihnen doch sicher alles verzeihen oder? Und kommt es nciht darauf an?
Mei verzog nur einmal kurz das Gesicht, als hätte sie in einen sauren Apfel gebissen.
"Es geht nicht darum, sich künstlich Bürden aufzuerlegen. Sondern was meine Pflicht als Erstgeborene ist. Ich erwarte nicht, dass jemand diese Katai-Tradition nachvollziehen kann. Theoretisch hätte ich schon dagegen verstoßen, weil ich einen Mann heiratete, der kein Asiate ist. Wie auch meine Mutter. Die Fliegerei setzt dem ganzen eben noch die Krone auf."
Wie sollte sie das einem Ausstehenden rational erklären? Es war ihr eigener Wunsch gewesen, die Dinge anders zu machen als ihre Mutter. Niemand hatte sie dazu gezwungen. Umso wichtiger war es jetzt, die Suppe wieder auszulöffeln, welche sie sich selbst eingebrockt hatte.
"Es gibt da etwas..."
Mei fing an, in ihre Hose ein Stück hochzuziehen. Am linken Bein konnte man eine Waffenscheide sehen, die um den Unterschenkel geschnallt war. Mit einem Dolch darin. Orchid zog diesen heraus, stand auf und hielt in dem Commander mit ausgestreckten Armen hin.
"Das war nicht die "Tatwaffe", aber nehmen sie diesen hier. Als mein Versprechen, niemals wieder eine Dummheit zu begehen, wie ich es getan habe."
Und fügte dann mit einem fast wölfischen Grinsen hinzu:
"Wenn ich Col. bin, kriege ich ihn wieder. Und vorsichtig damit. Der ist scharf und sehr alt."
Wie der Major das Kunststück geschafft hatte, wieder eine Waffe in die Finger zu kriegen und diese an Bord zu "schmuggeln", sollte ihr Geheimnis bleiben.
Kommentierte er es kurz und knapp. Was sollte er anderes sagen, denn er war nun einmal anderer Meinung und er war niemand der jemand anderem seine Meinung aufdrückte. Doch dann hob er etwas erstaunt eine Augenbraue, als Mei einen Dolch her vorzog. Es hatte doch einen kleinen bitteren Beigeschmack diese Aktion zu sehen.
Ich danke ihnen Major, jedoch würde ich es begrüßen... wenn sie doch bitte keine Waffen mehr bei sich führen würden.
Trotzdem nahm er den Dolch und schaute ihn sich interessiert an.
Nicht das ich immer das beste in einen Menschen sehe, jedoch muss ich auhc an die Sicherheit denken. Wenn sie wirklich zeigen wollen das sies ernst meinen reden sie mit Dr. Slay, halten sie sich ruhig und bleiben sie brav.
Zwinkerte ihr zu.
Major, sollten sie etwas haben, können sie jederzeit zu mir kommen. Ansonsten gehen sie doch bitte zur KS und lassen sie sich nochmal ihre Wunde anschaun.
Orchid unterdrückte ein Grinsen. Niemand würde sie je verstehen. Außer Jack, aber der war nicht hier, "Passen sie bitte gut auf die Waffe auf. Wie ich sagte, er ist sehr alt. Und wann kann ich Dr. Slay kennenlernen? Natürlich nachem ich auf der KS war."
Sie schien nicht im mindesten davon überrascht zu sein. Aber der Psychofuzzi wurde ihr ja schon lange vorher angekündigt.
