Bei der Eroberung des Depots hatte Phoenix einen Scheinangriff auf die Auriga, eines der eigenen GKS geflogen. Deswegen wurde er nach der Mission auf der Artemis in Gewahrsam genommen. Die restlichen Warrior mussten wenige Minuten später nochmals starten um eine ereignislose Standartpatrouille zu fliegen. Während dieser Zeit wurde Phoenix auf die Pulsar verlegt und das Geschwader landet nach der Mission auch wieder auf dem Trägerschiff. Direkt nach der Landung begibt sich Wikinger zum Büro von Lance, um ihm einen Statusbericht zu geben und nach Phoenix zu fragen. Es klopft also an der Tür von Lance.
Wikinger tritt ein und salutiert. Sir, ich wollte nur melden, dass das Depot gesichert ist. Die Patrouille verlief ereignislos. Ich nehme an sie wissen schon, was Phoenix getan hat? Vorsichtig fragt.
Ich habe einen schriftlichen Bericht vom Kommandanten der Auriga bekommen. Der Mann ist mehr als nur aufgebracht. *mit ziemlich verkniffener Miene antwortet.* Was genau ist dort draußen geschehen, Captain?
Wikinger seufzt kurz, er hatte gehofft es nicht erklären zu müssen. Da die Gegner keine Bomber zur Verfügung hatten und uns die Jäger ziemlich zugesetzt haben, habe ich Phoenix damit beordert die feindlichen GKS abzuschießen, damit uns unsere GKS feuerschutz geben können. Ich weiß auch nicht genau, was dazu geführt hat, vielleicht lag es daran, dass die GKS das Ziel zerstört haben, was er sich ausgewählt hatte, jedenfalls ist er plötzlich ausgerastet, hat den Funk abgestellt und 2 TIR auf die Auriga aufgeschaltet. Wikinger macht eine kurze Pause, in der er sich die Ereignisse nochmals vor Augen ruft. Wir können nur mit ihm reden, um herauszufinden, was ihn getrieben hat. Ich habe dann die Verfolgung von ihm aufgenommen und versucht ihn umzustimmen, auch ein Warnschuss meinerseits hat keinen Erfolg gehabt ihn umdrehen zu lassen, kurz vor der Auriga hat er dann das Ziel gewechselt und die beiden Torpedos auf das verbleibende feindliche GKS gefeuert. Das ganze war so knapp, dass die Auriga sicherheitshalber die Torpedos unter Sperrfeuer genommen hat. Danach hat er den Funk wieder aktiviert und den Kampf fortgesetzt, als wäre nichts gewesen. Wieder eine kurze Pause. Sir, ich kenne Phoenix jetzt seit knapp 3 Jahren und ich habe ihn noch nie so erlebt.
Der Dienst an Bord eines Trägers ist für niemanden leicht. Der andauernde Stress, das Leben auf engstem Raum, die alltägliche Bedrohung durch den Feind, die strenge Disziplin an Bord, all das kann einen Menschen auf Dauer zermürben. Ein jeder hat eine andere Methode, um mit diesem Druck fertig zu werden. Ich habe Verständnis dafür, wenn einer meiner Leute Dampf ablassen muss und ich bin bereit, Nachsicht zu zeigen. *mit bemüht ruhiger Stimme spricht.* Was sich Lt. Colonel Deveraux heute geleistet hat, geht weit über die Toleranzgrenze hinaus. Der Kommandant der Auriga droht damit, diesen Vorfall offiziell zu machen. Wenn das passiert, bin ich zu einer offiziellen Untersuchung gezwungen. Schlimmstenfalls kommt es zu einer Verhandlung vor dem Kriegsgericht.
Wikinger nickt, alles andere hätte ihn auch verwundert. Ich würde mich deswegen gerne mit Phoenix unterhalten. Ich habe die Hoffnung, dass der Kommandant vielleicht davon absieht, wenn Phoenix sich offiziell für sein Verhalten entschuldigt. Im Normalfall würde ich ihn unter psychologische Betreuung stellen und erst wieder fliegen lassen, wenn er gesund ist. Aber ich befürchte, dass wir uns das im Moment nicht leisten können. Meine Einschätzung ist, dass wir ohne ihn und Zorro keine Chance haben unsere Mission zu erfüllen.
Der Lt. Colonel ist in seinem gegenwärtigen Zustand eine Gefahr für sich und andere. Bedauerlicherweise ist er einer der besten Bomberpiloten, die wir haben und wir können es uns gerade jetzt nicht leisten, auf ihn zu verzichten. Also sehen sie um Himmels Willen zu, dass sie diesen Mann unter Kontrolle bekommen, bevor ich gezwungen bin ihn aus dem Verkehr zu ziehen! *mit fester Stimme sagt und Wikinger entschlossen ansieht.*
