Ridden findet nur eine Schwester, der Arzt ist gerade dabei Lilly zu operieren. Ja, das wird sie. Setzen sie sich hin und bleiben sie ruhig, Dr. Potter weiß, was er tut.
Er setzt sich hin, wie die Schwester es ihm geheissen hat.
"Welcher Art sind ihre Verletzungen?"
Rudi kann es sich nur zu gut vorstellen, wie ein Ausstieg sich anfühlt. So hat er es doch selbst zu oft erlebt. Ein Wunder, dass er noch lebt. Ein Wunder, dass er selbst nie einer Notoperation unterzogen wurde.
Warlord hat geschrieben:"Lassen Sie mich raten, sie haben Dreck am Stecken oder einen Knacks weg?"
Sind sie mit ihr direkt verwandt oder verheiratet? Ansonsten darf ich ihnen darüber keine Auskunft geben. Die Schwester guckt Ridden streng an, reicht ihm dann aber einen Becher mit Wasser.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt Dr. Potter aus dem OP. Als er Ridden sieht, wendet er sich gleich an ihn. Miss Fullgram liegt in einem künstlichen Koma. Sie hat sich schwere Verletzungen an der Wirbelsäule zugezogen, ich konnte aber wieder alles reparieren. Sie wird also wieder vollständig gesund. Während des Heilungsprozesses werde ich sie aber in einem künstlichen Koma halten um ein Aufreißen der Nähte durch Bewegung zu verhindern. Wenn sie wollen können sie in 10 Minuten zu ihr, sie wird gerade in ein Zimmer verlegt. Der Arzt sieht ziemlich fertig aus, seit der General an Bord ist hat er kaum eine freie Minute gehabt.
Rudi sieht selber sehr niedergeschlagen aus. Der letzte Kampf hat alles von ihm gefordert und irgendwie besteht seither das Gefühl in Erfahrung und können gewachsen aber auch verhärtet zu sein (Hart wie Stahl). Da war auf alle Fälle etwas gewesen, das den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachte, auch wenn dabei seine Seele verkümmern sollte. Er lebt zwar. Innerlich ist er aber tot. Er kann die vielen Narben an seinem Körper fühlen. Narben, welche auch durch die vielen Ausstiege verschuldet wurden. Es ist seine rücksichtslose Form in den Dogfight einzutauchen und dabei sein eigenes Leben auf eine Weise zu riskieren, wie es wohl nur wenige andere anderer Piloten tun. Die Schmerzen sind alles was ihn noch von den Toten unterscheidet und vielleicht die wenigen Leute die noch immer am Leben waren. Sein Geschwader, auch wenn seine Wingleute ihm maßlos auf den Sack gehen, sind alles was er noch hat. Er würde sie als Familie bezeichnen doch das sind sie nicht. Sie sind nicht einmal Freunde und doch so unendlich wichtig. Sogar der Kilrathi ist wichtig.
Rudi nickt auf Dr. Potters Erläuterung, ohne etwas zu sagen. 10 Minuten später betritt der das Zimmer wo Lilly im Koma liegt. Was er wohl sieht?
Warlord hat geschrieben:"Lassen Sie mich raten, sie haben Dreck am Stecken oder einen Knacks weg?"
Im Zimmer befindet sich ein Krankenbett, in dem ein regloser Körper liegt. Um das Bett sind regelmäßig piepsende Aparate angeordnet. Wenn Rudi näher herantritt kann er Lidijas Gesicht ausmachen über einer Halsmanschette ausmachen. Ihr Gesicht sieht beinahe friedlich aus, würde das Bild nicht durch bunt schillernde Blutergüsse und einem Schlacuh, der in ihrem Mund verschwindet, gestört.
Rudi betritt das Zimmer von Lilly. Schweigend setzt er sich auf einen Stuhl und betrachtet die Pilotin, die dort vor ihm auf dem Bett liegt. Seine Gedanken, daß diese Frau etwas mit Intel zu tun haben könnte, sind aus seinem Kopf verschwunden. Rudi erkennt die Zerbrechlichkeit seiner Wing und ehemaligen Geschwaderführerin. Riddens Gesichtsausdruck ist ein Abbild des Elends. So elendiglich sitzt er da. Es gelingt ihm nicht einmal zu weinen.
"Es tut mir leid konnte ich dich nicht beschützen"
Ist alles was aus seinem Mund, scheinbar geflüstert klingt.
"Es wird nicht noch einmal vorkommen, bei meinem Leben, nicht noch einmal"
(Märtyrer)
Ob dies ein Schwur ist oder nicht, Rudi ist es egal. Er würde sich daran halten. Nichts wird ihn davon abhalten.
So bleibt er eine gewisse Zeit schweigend sitzen. Bald würde er wieder gegangen sein. Lilly wird nie davon erfahren, daß Rudi sie besucht hat.
Warlord hat geschrieben:"Lassen Sie mich raten, sie haben Dreck am Stecken oder einen Knacks weg?"