Ich habe ein bisschen überlegt, ob ich hier wirklich etwas schreiben sollte, da ich ja noch nicht so lange dabei bin. Andererseits denke ich, dass es für die Gruppendynamik wichtig ist, dass jeder zumindest ein paar Zeilen zum Thema schreibt, schließlich wirkt es sich ja auf alle aus. Das folgende habe ich nicht großartig durchgeplant, es sind ein paar weitgehend spontane Anmerkungen:
- Grundsätzliche Einstellung:
Würfelduelle (Stichwort Kämpfen) sind mir weitgehend unwichtig; deshalb habe ich auch schon einige Rollenspielrunden im realen Leben aufgegeben. Das war dann zwar schade, weil man ja immer auch neben der eigentlichen Spielrund Spaß hat, aber letztlich muss man sich ja die Zeit nehmen... ist ja nicht mehr wie zur Schulzeit oder im Studium, wo man da meiste nicht sooo sehr eingeengt war.
- Thema Spielertod:
Ja, das ist eine fiese Sache, weil man sich meist viel Zeit für den Charakter genommen hat und es im Gegensatz zu den meisten Computerspielen in einer Rollenspielrunde eben kein "Spielstand laden" vorhanden ist. Aber gerade bei einem militärischen Szenario ist der Tod Alltag. In jeder Schlacht sterben die Leute links und rechts von denen, die überleben. Und da bin ich klarer Anhänger davon, dass sich das zumindest spürbar im Spiel wiederspiegeln sollte. Ich mein, warum gibt es denn das ganze Gerede von Heldenmut, kombiniert mit Auszeichnungen und Orden? Einzig, damit jeder einzelne überhaupt noch irgendetwas hat, an dem er/sie sich festhalten kann, denn die eigentliche "Arbeit", der eigentliche Alltag ist im Kern kaum auszuhalten. O.K. das war jetzt sehr hart ausgedrückt und so extrem meine ich es auch nicht, finde aber momentan keine passenderen Worte.
- Stichwort Trefferquote
Ich weiß nicht, wie gut "unsere" Trefferquote ist, bzw. wie die Anpassung für die Tarnung sich auswirkt, aber hier habe ich auch wieder eine klare Position: Ich habe schon in Rollenspielrunden einen absoluten Hämpfling gespielt, nicht weil ich darauf aus war, sondern weil ich die Werte genommen haben, die ich geworfen habe. Auch das ist etwas, das für mich Rollenspiel ausmacht: Du spielst einen Charakter in einer fremden und fiktiven Welt. Klar, irgendwie wird bei jedem der eigene Charakter durchschimmern, beim einen mehr, beim anderen weniger. Wir sind schließlich kein professioneller Schauspieler. (Ich bin beispielsweise deutlich älter als der von mir gespielte Charakter und an manchen Stellen kommt das mit Sicherheit durch. Aber wie gesagt: Wir machen das hier ja nicht beruflich.)
- Abschluss
Mir ist wichtig, das nochmal zu betonen: Das hier ist kein Appell in die eine oder andere Richtung, nicht zuletzt weil ich erst seit drei Monaten im Spiel bin und es dementsprechend noch mehr als genug Details gibt, die ich gar nicht auf dem Schirm habe. In diesem Sinne: Frohes tarnen.