Die Schleuse
von Ridden » 24. März 2018 21:24
Die Ereignisse der letzten Zeit würde man äußerlich betrachtet als Erfolgreich betrachten. Doch Erfolg mußte verdient sein. Unverdienter Erfolg schien kurzfristig zu sein, war nicht rechtens. Da gibt es etwas. Etwas das in jedem von uns sein soll, zu sein hat. Nachdenken, fühlen, verstehen, sich und die Welt hinterfragen, ehrlich sein zu sich selbst und gleichzeitig andere nicht zu belügen. Doch im Alltag begegnet man immer wieder einer anderen Realität. Da gibt es Wesen, die wollen uns an den Kragen. Sie sind böse oder wurden in die Irre geleitet. Fanatiker, deren Glaube fern jeglicher Liebe ist. Solche Wesenheiten scheint man überall anzutreffen, und sie scheinen weiterzuleben, ewig zu leben. Doch diejenige, welche es verdient hätten zu leben, sie mußten diesen Ort verlassen, teilweise unter schwersten Qualen.
Rudi steht vor einer der Luftschleusen der TCS Olympic, einem Eliteschiff der Konföderation. Hier steht er als so genannt Hochdekorierte, er wagt es über sich als hochdekoriert zu denken, als ob er es sein Verdienst gewesen wäre, daß er an eben diese Stelle getreten ist. Die jüngsten Ereignisse haben zu einem Flashback geführt. Damit er hier stehen kann, mußten andere sterben. Er sieht die Bilder von Zhania, seiner Schwester, wie sie vor seinen Augen getötet wird. Er sieht die Bilder von Cerbera, wie Mantus sie vor seinen Augen erschiessen, als dieser verdammte Kilrathi sich nicht hatte ergeben wollen. Er sieht diese Bilder immer wieder. Dieser verdammte Kiranka aber nein, es ist nicht die Schuld des Kilrathi gewesen, auch wenn dieser Gedanke vieles erleichtert hätte. Es ist einzig und alleine Rudis Schuld. Er, Rudi, ist nicht vor Cerbera gerannt, um die Projektile der Mantus abzufangen, um sein leben für das ihre herzugeben. Er hat es nicht getan und jetzt ist es zu spät. Nach all der Zeit steht er hier. Und dann ist da noch Alizebeth Bequin gewesen. Bequin hatte er zurückgelassen, weil er sie nicht gefährden wollte. Warum hat er sich nicht gegen diese Intel-Typen gewehrt? Warum ist er nicht desertiert und hat Alizebeth mitgenommen? Sie hätten ein schönes Leben, irgendwo in einem abgelegenen Sonnensystem verbringen können. Doch er hat es nicht getan und jetzt ist sie tot, weil er nicht da gewesen ist, um sie zu beschützen. Er sieht das Bild von Alizebeth vor sich, wie sie ihren Mund zu einem stummen Schrei öffnet, als sie von Geschossen der Feinde zerfetzt wird.
In Rudis Kopf grassiert der Wahnsinn. Er steht vor der Schleuse und ist sich unschlüssig. Würde es weh tun? Was würde im Vakuum geschehen? Würde er einfach ersticken und gleichzeitig erfrieren oder würden seine Gefäße sich aufblähen, um seinen Körper zu einer blutigen Blase anwachsen zu lassen, bis jegliches Leben aus ihm gewichen ist? Und dann, wenn all die Qualen zu Ende sein werden, würde er von dieser gewünschten wohltuenden Dunkelheit umarmt werden oder würde es irgendwie weitergehen? Ist das was einem nach diesem Leben erwartet, besser als das was hier in diesem Universum stattfindet? Rudi steht vor der Schleuse. Der Wahnsinn tobt in seinem Kopf. Seine Augen sind dunkel und düster. Er blickt ausdruckslos auf den Zugang zur Schleuse. In seinen Augen ist der Tod zu sehen. Und Tod würde er sähen, egal ob es seiner oder der eines anderen sein würde.
Warlord hat geschrieben:"Lassen Sie mich raten, sie haben Dreck am Stecken oder einen Knacks weg?"
Aktuelles Inkognito: Juan "Clave" Romero