Quittierte der Kerl mit einer leichten Hamdbewegung. Direkt hinter ihm war eine Konsole auf der er die nötigen Eingaben machte. Sekundenbruchteile später piepte das PAD von Grace zweimal auf.
Zwei Dateiordner sind eingetroffen. In dem einen das Resonanz Diagramm mit den Ergebnissen über innere Verletzungen. Alle Negativ.
Im Zweiten Ordner die Kontaminationscans, auch alle Negativ.
Dazwischen befanden sich ein paar Einträge über Tagesform und Behandlung. Unter anderem ist die Amnesie aufgeführt sowie ein anfängliches Wachkoma. Weiter unten, in einer kleinen unscheinbaren Notiz die während einer RoutineKontrollescheinbar gemacht wurde, konnte Grace lesen das Raven wohl scheinbar kurzzeitig über einen telepathischen, nicht kontrollierbaren Kontakt zu den Nephilim hatte. Dabei waren die Symptome lediglich psychischer Natur mach eigener Aussage des Patienten. Er konnte sie fühlen, stellenweise sogar auch hören, ohne jedoch beeinflusst zu werden.
Ob auch auf kurze Zeit gezähmt, Sie waren nicht zu zwingen; Ob auch ihr Flügelpaar gelähmt, Es wuchsen neue Schwingen, Und mit gewalt'gem Flügelschwung Aus Odin's Dienst und Schranke Floh das Rabenpaar Die Erinnerung und der Gedanke.
Fassungslos starrte Lily auf die Daten. Das Bild, das daraus entstand, machte sie wütend.
"Was für eine Sauerei. Welche Quarktasche hat da gepennt?"
Sie suchte nach dem Namen des Arztes. Ironischerweise war es genau der, dessen Nachfolge sie angetreten hatte.
Na toll, kann ich ihm noch nicht mal den Arsch aufreißen.
Tief schnaufend bekämpfte Lily den Drang, alles vom Tisch zu wischen. Statt dessen gab sie einen neuen Suchbefehl in den Computer ein. Irgendwo in der Flotte mußte es doch einen brauchbaren Neurochirurgen geben.
"Halleluja!" rief Lily und wollte grade eine Nachricht mit Bitte um Hilfe versenden, als ihr einfiel, daß hier vorher noch jemand involviert werden mußte. Also drückte sie den Rufknopf für das Interkom.
"Major Nakamura, bitte dringend auf der Krankenstation melden. Ich wiederhole: Major Nakamura bitte dringend auf der Krankenstation melden."
Ich setze lieber mal Kaffee und Teewasser auf. Wir werdens brauchen.
Einige Minuten später komme ich mit einige PADs unterm Arm auf die Krankenstation. Korrekt gekleidet wie immer. Die Augen wirken weniger wach als sonst.
Dr. Green was kann ich für sie tun
Judge not thy enemy by the strength of his arm, but rather by the cunning of his brain
"Vielen Dank, daß Sie so schnell gekommen sind. Nehmen Sie sich einen Tee oder Kaffee, glauben Sie mir, sie werden es brauchen."
Lily wartete, bis Nakamura sich ein Getränk eingegossen hatte und deute dann auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch.
"Es geht um Captain Baker", sagte sie. "Er kam gestern auf die Krankenstation wegen wiederholter, starker Kopfschmerzen. Alles Standardtests waren negativ. Im Laufe der Nacht hat sich sein Zustand verschlechtert. Im Momentan ist er wie... ausgeschaltet. Er reagiert auf absolut keinerlei externer Reize. Also habe ich einen Tiefscan seines Schädels veranlasst und das hier gefunden."
Sie reichte dem Major ihr PADD und deutete mit dem Stift au eine kleine dunkle Stelle.
"Es ist definitiv kein Tumor, keine Blutung, nichts organisches. Meine Vermutung ist, daß es ein Abschiedsgeschenk der Nephilim ist. Nach den mir vorliegenden Daten gibt es keine andere Erklärung."
Sie atmete einmal tief durch.
"Wir müssen dieses Ding entfernen. Aber wir haben für diese Art von Operation keinen qualifizierten Arzt an Bord. Ich habe jemanden in der Datenbank gefunden, der mich per Video durch die OP führen könnte. Nur dafür bräuchte ich ihre Genehmigung, da ich dafür die Funkfrequenzen nutzen muß und nicht genau weiß, welche Infos ich an den Kollegen weitergeben kann."
"Impulsweise?" fragte Lily. "Das funktioniert nicht. Wenn ich im Gehirn eines Mannes mit scharfem Besteck hantiere, kann ich nicht minutenlang auf den nächsten Datenstrom warten."
Sie schob einen Stift auf dem Tisch hin und her.
"Wie groß wären die Abstände zwischen den Pulsen? Was wäre das absolute Minimum?"