Ashley, wie auch Vivienne waren endlich wieder zu Hause. Beide wussten, dass sie diese Auszeit brauchen würden, um für sich selber erstmal wieder klar zu kommen. Ashley musste sich vorher nochmal vom Doc untersuchen lassen, wegen ihres Arms. Sie hatte den Ausstieg in ihrem Kopf nicht so ganz umsetzen können, denn auch wenn sie überlebt hatte, hatte sie ihr Leben an sich vorbei ziehen sehen.
Dennoch würde sie weitermachen, denn sie hatte ihrer Heimat eine Pflicht zu erfühlen, die sie mit dem Eintritt in die Akademie begonnen hatte. Trotzdem würde sie die Ruhe erstmal genießen. Ein wenig mehr machte sie sich Sorgen, um ihre Zwillingsschwester. Diese hatte alles nicht so sauber durchgestanden. Aber das würde die Familie schon regeln.
Aus ihren Gedanken gerissen, stand sie mit Vivienne und Phelan am Taxiterminal und wartete auf ihren Vater und die Kinder von Vivienne.
Da standen sie nun, wie bestellt und nicht abgeholt. Vivienne freute sich nur auf zwei Dinge und das waren ihre Kinder und ihren Vater. Sie hatte sich auch vorgenommen das Grab ihrer Mutter zu besuchen, um ihr einiges zu erzählen. Wie lächerlich es klang, war ihr egal. In Gedanken versunken, dachte sie auch an das Gespräch in der Sporthalle mit Mitch. Es tat ihr gut, dass sie sich trotz der damaligen Trennung, nicht fremd geworden waren. Für Vivienne war er ein Teil der Famile und das würde sich nie ändern.
So oder so hatte sie jetzt keine Lust über den geplanten Weggang als Marine nachzudenken.
Phelan trippelte etwas nervös von einem Fuss auf den anderen, nicht weil er es nicht mehr wirklich gewöhnt war in Normalen Jeans und T-Shirt da zu stehen, viel mehr weil ihm schmerzhaft bewusst wurde, dass es das erste Mal sein würde das er dem Vater seiner Frau begegnet...
There is nothing noble in being superior to your fellow man; true nobility is being superior to your former self
Ashley merkte das ihr Mann nervös war. Sie grinste etwas. "Keine Sorge. Er tötet dich nicht, du kannst aber gerne nochmal auf die Toilette gehen, wenn du dich danach besser fühlst." gab Ashley frech und mit einem grinsen von sich.
Dann sah sie kurz zu ihrer Schwester, die in Gedanken zu sein schien. Ashley streichelte kurz Viviennes Oberarm und lächelte aufmunternd. Das lächeln wurde erwidert.
Ok Mr. Baker. Dann bekomm ich noch hier und hier eine Unterschrift.
Natürlich.
*Ein modernes Büro, klimatisiert, mit hoher Fensterfront, die genug Tageslicht hinein ließ das man schon fast mit sonnenbrille hier sitzen müsste. Ganz klassisch mit Füllfederhalter setzte Raven die zwei Unterschriften und besiegelte damit nun den Besitzerwechsel. Das Ferienhaus seiner Eltern war seit einiger Zeit wieder bewohnt, jedoch nicht von ihm selbst. Während er auf der Akademie lehrte hatte er genügend Zeit das ganze wieder zu sanieren. Je länger er am Haus arbeitete umso mehr wurde ihm bewusst das es viel zu schade wäre, das es unbewohnt bleibe, während er draußen in den Weiten des Alls unterwegs war. Er fand schon nach kurzer Suche interessenten für das Domizil, was lange Zeit sein Zuhause war. Da er aber keinerlei finanzielles Interess hegte regelte Raven alles für eine Umschreibung der Besitzerdokumente. Notar, Ämter, alles wichtige hatte er in die Wege geleitet und nun war es soweit. Die Unterschrift war gesetzt und die neue Besitzurkunde wanderte in die Hände des jungen Familienvaters der sich herzlich bedankte und verlauten ließ das Raven jederzeit willkommen sei. Nachdem alle Formalitäten abgeschlossen waren kehrte Raven noch einmal zurück an den Ort seiner Kindheit, ließ den blick umher schweifen und machte sich letztendlich auf den Weg zur Shuttlerampe.*
Ob auch auf kurze Zeit gezähmt, Sie waren nicht zu zwingen; Ob auch ihr Flügelpaar gelähmt, Es wuchsen neue Schwingen, Und mit gewalt'gem Flügelschwung Aus Odin's Dienst und Schranke Floh das Rabenpaar Die Erinnerung und der Gedanke.
Nach gut einer halben Stunde tauchte dann auch endlich der Vater der Zwillinge auf. Er war im Stau stecken geblieben und entschuldigte sich dafür. Er hatte Kaidan, Ashleys und Viviennes älteren Bruder dabei. Die Wiedersehensfreude war riesig, sogar bei Vivienne. Sie nahmen sich alle in den Arm und dann sah der Vater zu Phelan. Er grinste sich einen, doch äußerlich musterte er den nervösen Mann seiner Tochter.
"So, du bist also der, der nicht die Hände von meiner Tochter lassen konnte." begrüßte er Phelan. Die Geschwister sahen sich nur an und Ashley wurde dabei etwas rot, während Kaidan grinste. Selbs Vivienne musste kurz lächeln. Ashleys Vater dagegen blieb todernst.
dann Schloß er einen Moment die Augen, stellte auf Pilot in Angesicht der Bedrohung um, stellte sich mit seinen 1,82 aufrecht hin und erwiderte mit ruhiger Stimme
Ja Sir.
There is nothing noble in being superior to your fellow man; true nobility is being superior to your former self
"Sehr gut. Hättest du noch weiter vor Angst gestottert, hätte ich mit dir schlecht was anfangen können." antwortete Ashleys Vater und grinste dann. "Willkommen in der Familie und nun auf gehts. Vivienne, deine Mäuse sind noch in der Schule. Ich geb dir meine Schüssel, damit du sie nachher holen kannst."
Vivienne nickte nur. Phelan konnte sehen, wie der Vater der Beiden, seine Tochter sorgenvoll musterte. Vivienne nickte nur.
"Na dann, auf gehts." sagte er kurz und knapp.
Ashley zwinkerte ihrem Mann zu und grinste frech. Dann stieg sie ebenfalls ein. Vivienne folgte schweigend.
*das Shuttle landete pünktlich. Raven hatte alles erledigt was es zu erledigen galt. Nun waren noch ein paar Tage zur freien Verfügung. Bereits an Bord der Sewa hatte es sich ergeben das er bei den Youngs vorbeischauen würde. Mit dem Taxi ging es vom Raumhafen ins Landesinnere. Vorbei an grünen Wiesen, majestätische Berge im Hintergrund, nutzte er die Zeit für ein kleines Schläfchen. Nach ca 90min hatte Raven sein Ziel erreicht. Der Seesack wurde ausgeladen, das Taxi bezahlt. Nun stand Raven seit sehr langer Zeit wieder vor dem Besitz der Young-Familie. Er stand zunächst ein paar minuten einfach nur da, ließ die Gedanken an frühere Zeiten frei. Der Seesack wurde geschultert und Raven schritt die Einfahrt hinauf zum Haupthaus. Einerseits entspannt, andererseits auch etwas aufgeregt aufgrund dessen das er schon sehr lange nicht mehr hier war.*
Ob auch auf kurze Zeit gezähmt, Sie waren nicht zu zwingen; Ob auch ihr Flügelpaar gelähmt, Es wuchsen neue Schwingen, Und mit gewalt'gem Flügelschwung Aus Odin's Dienst und Schranke Floh das Rabenpaar Die Erinnerung und der Gedanke.