Lara fokussierte die zweite Person, die offensichtlich eine Frau war, als sie die Felsen wie ne Bergziege herabhüpfte. Kurz unterhielten sich die beiden. Ihr Gespräch wirkte vertraut. Familie vielleicht?
Sie glaubte nicht, dass die Fremden ihnen was antun wollten. Jedoch würde sie nicht warten bis sie es herausfinden. Sie blickte schätzend zwischen den beiden Fremden hin und her und berechnete in etwa den Winkel und die Höhe in der sie ihr Gewehr hochreißen müsse um die Situation zu klären. Natürlich erst wenn die Falle deaktiviert wurde.
Corbeaus Methode an das Gewissen zu appellieren konnte funktionieren. Tat es das nicht, wäre sie bereit einzugreifen. Kaum merklich spannte sie ihren Körper an um die Fremden direkt zu attackieren.
Ob er sich dessen bewusst war, dass sie ihn hören konnten? Leute, die über jemanden redeten, der in Hörweite stand, wollten entweder provozieren oder waren sich dessen nicht bewusst. Gut, ihr Plan Mitleid zu erzeugen war nicht aufgegangen. Dass ihr beschriebenes Hauptmerkmal ihre Augenfarbe war, empfand sie als eigenartig. Wie genau musste man bei dem grellen Wüstenlicht bitte hinsehen um das zu erkennen?
Sie warf Tom einen kurzen Blick zu. Er hatte einen taktischen Rückzug vorgeschlagen. Wer auch immer da draußen rumlief machte diese beiden Leute nervös. Und sie suchten ebenfalls jemanden... Auch die Absturzopfer? Waren die anderen von der GWU?
Lara schien mental schon direkt auf einen Kampf vorbereitet zu sein... Sie selbst trank erst einmal einen Schluck Wasser.
"Was nützt es Ihnen wenn wir einfach gehen? Jetzt, 'hier in diesemAugenblick? Ich sehe Sie und ihre Waffen... und ich sehe dagegen unsere Feuerkraft.
Adhara musterte die beiden mit eindringlichem Blick.
"Wer macht Sie so nervös? GWU?"
Was hatte die Frau gesagt?
"Sie kommen auf uns zu?"
Ihr Blick fiel auf das Scharfschützengewehr. Auf Phonsys Barbie ..auf Richards Granaten.
"So weit müssen wir sie nicht kommen lassen..."
Die Ärztin war in den Hintergrund gerückt. Vereinte Feuerkraft gegen Freiheit war ihr aktuelles Angebot.
Nachdem er sich hingesetzt und einen Schluck getrunken hatte, schaute sich Richard von seinem Platz aus um und versuchte den Typ von Schildfalle zu erkennen. Sand schien nicht durch den Schild zu kommen, aber anscheinend der Wind schon. Er erkannte es daran das sich Sandhäufchen an der Außen- sowie der Schild Innenseite bildeten und das gelegentliche Aufflackern wenn eine Böe Sand in den Schild wirbelte. Seiner Vermutung nach, würde es einen ordentlichen Sandsturm brauchen um den Schild zu überlasten. Vorsichtig schob er sich näher an den Rand und schaute sich die Stäbe an. Seine AC-89 blieb ruhig auf seinem Schoß liegen, während er in den Schneidersitz wechselte.
Das auftauchen der Person überraschte Ihn zwar, aber Richard konnte den Impuls unterdrücken zu seiner Waffe zu greifen. Stattdessen studierte er den Mann. Die Ausrüstung wirkte zusammengesucht und nicht wie etwas womit die GWU jemanden ins Feld schicken würde. Die Armbrust verstärkte diesen Eindruck und auch wenn diese Waffe im vergleich zu seiner AC-89 oder einem Laserkarabiner Primitiv war, konnte sie dennoch töten. Dass wusste er aus eigener Erfahrung. Nein, diese Sorte Waffe würde in dieser Umgebung nicht so Fehlfunktionsanfällig sein wie eine moderne Feuerwaffe. Die Trommelförmigen Dinger am Gürtel erregten seine Aufmerksamkeit.
Sind das Bündelrevolver? fragte er sich in Gedanken. Diese Sorte Waffe kannte er nur aus Museen.
In das Gespräch mischte er sich nicht ein. Mako war der Kommandant dieses Trupps und Corbeau konnte eher besser reden als er.
Er lehnte sich auf seine Arme zurück. Falls es zur Schießerrei kam, konnte er sich immer noch nach hinten fallen lassen und nach seiner Waffe greifen. Statt dessen schob er die Hand, die am nächsten zum Schild war, langsam in den Sand um vielleicht innerhalb des Schildes ein Kabel zu finden das die Stäbe miteinander verband.
Leider hatte Starburst kein Glück. Kein Kabel. Die Stäbe waren autark und jedesmal wenn durch das vorsichtige Schieben der Hand etwas Sand wegrutschte, füllte das Kraftfeld diese kleinen Minilücken auf.
Shawna rollte mit den Augen nachdem Shay, ihr Bruder, die Fernbedienung wohl betonend erwähnte. Sie sah zu der kleinen Truppe und machte letztenende ein paar Schritte auf diese zu, wohl hörend, welche Worte Corbeau von sich gab.
Sie suchen also auch jemanden? Von dem Absturz nehme ich an
Shawna machte eine kleine Pause und überlegte ihre nächsten Worte.
Knapp zwei Tagesmärsche nach Nordosten. Aber da ist niemand mehr. Nur Trümmer. Wen auch immer sie also suchen ist nicht mehr da.
Ihr Blick ging einmal durch die Runde. Bunt gemischt. Von zierlich über trainiert bis hin zu groß und schwerfällig war alles vertreten. Nachdem kleinen Rundblick blieben ihre Augen auf Adhara haften.
Ich weiß nicht ob es Grenzweltler sind. Seid ihr welche? Und ja, sie laufen genau in diese Richtung. Und glauben sie mir, wer auch immer sie sind....in diesem Terrain bei dieser Witterung dauert es nicht lange bis die ersten Ladehemmungen auftreten. Ihre hoch gelobte Feuerkraft ist dann nichts weiter als ein kurzer Kühler windhauch.
Mit einer kleinen Handbewegung die jeder, der sich mit militärischen Zeichen auskannte, deuten konnte winkte Shawna Shay zu sich um das weitere Vorgehen mit ihm zu besprechen.
Ob auch auf kurze Zeit gezähmt, Sie waren nicht zu zwingen; Ob auch ihr Flügelpaar gelähmt, Es wuchsen neue Schwingen, Und mit gewalt'gem Flügelschwung Aus Odin's Dienst und Schranke Floh das Rabenpaar Die Erinnerung und der Gedanke.
Aus dem Augenwinkel beobachtete sie Richard, wie er anscheinend nach einem Weg suchte um sich aus diesem Kraftfeld raus zu graben. Die Idee hatte was- bloß hatte der sandige trockene Untergrund sicher etwas dagegen... Ob man es irgendwie anders stören konnte?
Als die Frau die Absturzstelle erwähnte warf sie Tom wieder einen Blick zu. War sie also dort gewesen? Es klang sehr danach. Doch langsam wurde es mühsam. Die Beantwortung der Frage nach ihrer Zugehörigkeit überließ sie ihm.
"Bien... können wir ja auch in Ruhe unser Zelt aufbauen und warten, bis die anderen - wer auch immer sie sind- 'ier vorbei gezogen sind, n'est-ce pas? Ich nehme an, dass man 'ier weder rein noch raus schießen kann.....?"
Ihre Worte waren nicht an eine bestimmte Person gerichtet doch für alle hörbar, auch wenn die beiden Einheimischen sich wieder berieten.
Nun setzte auch sie sich auf den Boden und versuchte, Löcher in die Stäbe zu starren, während sie leise- und nur für ihr unmittelbares Umfeld vor sich hin murmelte:
"Diese Falle 'at eine Fernbedienung....Infrarot...Funk...? Ausgelöst wurde sie durch einen Tretmechanismus....manuell... Man muss das blöde Ding doch irgendwie stören können... "
Tom schloss die Augen und dachte nach, er hörte das Team und hörte die Fremden und immer wieder ging er alle Szenarien durch.
Natürlich wäre Merlin eine Option und er würde auch selbstst ändig eingreifen aber noch was das Bedrohungslevel nicht hoch genug um tatsächlich einzugreifen. Na gut vielleicht beim eintreffen der GWU Truppen aber das würde noch interessant werden. Er blieb weiterhin ruhig stehen und gab ein Adhara ein kurzes Nicken das er über ihren Vorschlag nachdachte.
"Schlechte Gastgeber." raunte er und drehte sich dann zu seinem Team um.
"Wir setzen uns erstmal bis die Herrschaften sich ausgeknobbelt haben, Wasserflaschen raus und trinken. Quick machen Sie es uns bitte schattig. Könnte sein das wir hier länger verweilen, da unsere Gastgeber anscheinend uns nicht verstehen."
Wieder blickte Shay dur sein Zielfernrohr. Mit einer schnellen und geübten armbewegumg landete die Armbrust wieder auf dem Rücken. Ein unüberhörbares recht lautes "Scheiße" war noch zu vernehmen als er die Felsen wieder runter kam.
"Ich bin kein Unmensch. Doch muss ich nochmal drauf hinweisen, nicht weiter in diese Richtung zu gehen."
Er zeigte grob in die eigentliche marschrichtung der Gruppe.
" Wie sie es eben schon erwähnte, nordöstlich scheint eine absturzstelle zu sein. Sucht was ihr meint und verschwindet wieder."
Shay kramte in seiner lendentasche und holte die Fernbedienung hervor. Er tippte drauf rum.
"Ich habe sie auf 25m eingestellt. Heißt sobald wir hier weg sind und 25m Abstand gewonnen haben deaktiviert sich das Kraftfeld. Von etwas weiter westlich eures Weges in ca. 10 km kommt eine andere Truppe auf diesen Punkt zu. Ihr habt noch knapp eine Stunde dann sind sie hier."
Dann wandte er sich an seine Schwester.
" In ca. 2 Stunden ist es dunkel, wir sollten uns beeilen. Wo steht er?
Shawna zeigte in eine Richtung und beide zogen los, nach gut 10 m warfen beide ihre Tarnung an. Gut 2 Minuten später deaktiviere sich die Schildfalle. Er hatte also sein Wort gehalten.
(noch als Hinweis: die Falle war für euch, weitere wird es nicht geben. Diese wird sich nicht wieder aktivieren.)
Und das war es jetzt? Wieder folgte ein fragende Blick in Toms Richtung.
" Wo steht er? Das klingt als 'ätten sie irgendein Fahrzeug..."
Jetzt hier tatsächlich ein Lager aufzuschlagen war ohne die Falle um sie herum vielleicht doch nicht die beste Idee, wenn sie hier in etwa einer Stunde auf einen Trupp treffen würden, der recht wahrscheinlich der GWU angehörte...und auch jemanden suchte....
"Weiter in Richtung Absturzstelle oder ihnen folgen? Selbst mit Tarnung werden sie irgendwelche Spuren 'interlassen... Außer, sie 'aben einen verfluchten Flugwagen....Da kommen wir im Dunkeln nicht weit.
Die Frage war, ob man der Aussage, dass an der Absturzstelle niemand war trauen konnte... War sie selbst da gewesen? War das Hörensagen?
Für eine Heimat....
Adhara konnte ihnen ihr Misstrauen nicht einmal übel nehmen. Würde sie anders handeln wenn es um die Erde ging? Sicher nicht...
Jedes Mal wenn ein einfacher Auftrag kompliziert wurde, dann nur weil eine Rasse ihre Finger im Spiel hatte.
°Merlin? fragte er nur kurz und holte einen Kompass heraus. Mit kurzen Codes gab Merlin die Koordinaten des Wracks durch und verstummte wieder in Toms Ohr.
"Also schön, wir gehen nur eine kleine Kurve zum Wrack und suchen dort erstmal Anhaltspunkte. Ich will denen nicht auf die Füße treten müssen, noch nicht. Das wird spätestens die GWU erledigen wenn sie mit Protonenbomben hier alles einebenen." Ein kurzer Anflug von Frust war in seiner Stimme zu hören während er seinen Shemagh strammer band und voranschritt.
