Abhängig davon, wie tief ihr Schlaf war und wie früh sie aufgestanden ist, hat sie den hingegen unruhigen Schlaf von Ghad erlebt. Je tiefer er geschlafen hat, desto mehr hat er sich bewegt, die Augen hinter geschlossenen Lidern gezuckt. Zum Morgen hin, hat es sich jedoch beruhigt, sodass er nun einfach noch schläft. Nach und nach wacht er dann auf und setzt sich aufrecht ins Bett. Ihre Gestalt ist schnell erspäht auf dem Weg in Richtung Bad und dennoch ist eine der ersten Aktionen neben das Bett zu greifen und Teile seiner Kleidung vom Vortag einzusammeln und anzuziehen. Wenn sie aufmerksam genug ist, wird sie es noch merken, dass er das schon begonnen hat bevor er sie ins Auge gefasst hat.
Im Bad sind für sie ausschließlich Standard-TCN-Pflegeartikel vorzufinden gewesen. Handtücher hängen akkurat, selbst die Tuben im Spiegelschrank sind der Größe nach aufsteigend sortiert. Dazu finden sich mehrere Pillendosen.
Während sie im Bad ist, steht er unterbekleidet mitsamt dem Longsleeve nun auf und streckt sich. Selbst für diese kurze Distanz von Bett bis Schrank hatte er sich teilbedeckt halten wollen, auch wenn sie dabei im Bad ist. Im Schrank sieht es richtig Spaßlos aus. Ein Muster, das schon vorher in den anderen Räumen zu sehen war. Eine Reihe einheitlicher Kleidungsstücke, ordentlich zusammengelegt oder aufgehängt. Der einzige Kontrast sind die Schwarztöne der einzelnen Elemente gegenüber dem silbrig-grauen Ton des Schrankes selbst; und eine Uniform für besondere Anlässe.
"Guten Morgen, Sarah. Gut geschlafen?", kommt es knapp von ihm als sie zurück kommt. Er lächelt dabei jedoch auflockernd und tauscht kurzerhand die Oberbekleidung erstmal gegen frische Sachen. Weiterhin sammelt er nochmals frische Kleidung für den Tag ein und legt diese dann auf einen Stuhl. Alles folgt dabei einer gewissen Routine.
Sarah streckte sich und rief dabei Jaaaaaaaaaa, dann blickte sie ihn an und lächelte. Sehr gut sogar. Plötzlich änderte sich ihre Stimmung und sie blickte ihn mit einer Spur von Traurigkeit in den Augen an. Stört es dich wenn ich dich nackt sehe? fragte sie ohne Umschweife.
Seine Augen verengen sich etwas als ihre Stimmung umschlägt und sie die Frage stellt. "Ich möchte nur sicherstellen, dass das hier keine einmalige Geschichte bleibt. Wenn ich das nicht sehen will, willst du das bestimmt auch nicht, oder siehst dich nach einem attraktiveren Mann um." Er klingt nicht verbittert, nur übertrieben ernst und geprägt von schlechten Erfanrungen.
Sie schüttelte den Kopf und blickte gen Boden. Warum glaubt immer jeder zu wissen was ich will? murmelte sie vor sich hin. Nichts was du das unter deinen Klamotten hast könnte mich noch schocken, Ghad. Sie blickte wieder zu ihm. Hast du vergessen was ich bisher gemacht habe? Es gibt nichts, NICHTS was ich noch nicht gesehen habe.
Sarah stand auf und ging zum Fenster rüber. Ihr Blick ging in die weite Schwärze. Ist OK Ghad. Wenn du nicht willst, hast du sicher deine Gründe. Aber lass dir Eines gesagt sein.... sie drehte den Kopf und blickte zu ihm. ... mich wirst du so schnell nicht mehr los. gefolgt von einem seichten Lächeln.
Ein leicht verschmitztes Lächeln folgt seinerseits. Er tritt dann selbst an das Fenster und blickt hinaus ins All, die Arme jedoch verschränkt und seine Gedanken nach innen gekehrt. Gestik und Mimik selbst stehen irgendwo auf neutraler Stellung.
Er führt einen innerlichen Dialog, diskutiert mich sich selbst. Als Antwort folgt, dass er an Bauchhöhe beginnt sein Shirt aufzurollen, wortlos und ohne sie anzusehen. Erst als der Kopf quasi aus dem schwarzen Material ploppt und er das Shirt in einer Hand lose hält, dreht er sich zu ihr herum und mustert ihre Reaktion auch im Kleinsten. Das Bild, welches sich an seinen Armen abgezeichnet hat, setzt sich über den gesamten Oberkörper fort, jedoch nicht am Rücken. Quasi wie ein Keks, der mit Schokolade bestrichen wurde, nur dass hier die Schokolade ein Flickwerk aus Narben und Wunden - ähnlich zu Verbrennungen und Verätzungen - sind. Ebenso hört es schlagartig am Hals auf.
Sie beobachtete ihn als er sein Shirt auszog. Als er sich umdrehte konnte sie zum ersten mal einen Blick auf seinen Oberkörper werfen. Sie legte den Kopf leicht schief und musterte ihn. Dann lächelte sie.
Die meisten würde darin wohl einen Makel sehen... Sie streckte die Hand aus und fuhr sanft über das vernarbte Gewebe. ...Ich finde es schön. Wir tragen alle unsere Narben. Die Eine größer, die Andere kleiner. Die Eine tiefer, die Andere öberflächlicher. Doch haben sie alle eines gemeinsam. Sie sind da. Sie gehören zu uns und machen uns ein Stück weit auch aus. Sie sind verbunden mit Erinnerungen. Und auch wenn diese Erinnerungen schmerzhaft sein mögen, so dienen sie stets als Mahnmal.
Weist du was mir deine Narben sagen? Sie blickte ihm in die Augen und es war offensichtlich dass die Frage nur rhetorisch gemeint war. Das du etwas überlebt hast, dass vermutlich vielen Anderen das Leben gekostet hätte und DAS... Sie umarmte ihn nun. ... macht es doch zu etwas Gutem, oder nicht?
Er meidet in den ersten Momenten ihren Blick, wirkt jedoch nicht angespannt, sodass die Arme seitlich hängen. Erst als er den Druck irgendwo am Oberkörper spürt, sieht er etwas nach unten, dorthin wo ihre Hand liegt.
"Danke, das ist sehr .. nett.", er ringt ein wenig danach das richtige Wort zu finden und wirkt auch mit dieser Umschreibung nicht wirklich zufrieden, was seine Mimik verrät. Als Geste lehnt er seinen Kopf nun an ihren, atmet den Duft ein, den er schon die Nacht kosten durfte und seufzt leicht. Als sie ihn dann noch umarmt, erwidert er diese Geste und legt auch die Arme um sie.
"An dir ist ein Philosoph verloren gegangen. Sicher, dass du den richtigen Beruf hast?"
Er räuspert sich dann leise nach einem Moment. "Aktuell gibt es wohl nichts im All, was mir gefährlich werden könnte, um mir noch gefährlich zu werden. Vielleicht hole ich mir auch einen gemütlichen Kommandantensessel auf einem Träger und scheuche ein paar Piloten herum. Da habe ich wenigstens mal wieder den Nervenkitzel, wenn das Abfanggeschwader ein paar Bomber durchlässt ..", pausiert er dann. "Gehen wir dann schnell Frühstücken vor Dienstbeginn?"
Ein Lachen konnte sie sich nicht verkneifen. Damit habe ich mein Pensum an intelligenten Aussagen für diesen Monat ausgereizt. Sie löste sich von ihm und begann ihre Schuhe anzuziehen.
Nur unter einer Bedingung kannst du dir einen Kommandantensessel holen. Sie blickte ihn an und grinste. Ich will dein 1. Offizier sein. Wie eine steife Internatslehrerin stand sie mir erhobenem Zeigefinger vor ihm und ließ keinen Zweifel daran, dass es sich dabei weniger um einen Vorschlag denn mehr um eine in Stein gemeißelte Tatsache handelte. Zwinkert und mit einem frechen Lächeln im Gesicht zog sie ihren zweiten Schuh an.
Auf jeden Fall frühstücken. Ich sterbe vor Hunger. Man könnte fast meinen, ich hätte die ganze Nacht Leistungssport betrieben. Grinsend lehnte sie nun neben Tür an der Wand und wartete auf Ghad. Sollen wir?
