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LdfR - Der Kaiser ist nackt
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Faelis
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Re: Der Kaiser ist nackt

Beitragvon Faelis » 17. August 2018 11:29


System Titov, einen Sprung vor Hawking Prime

Die LRS Eunomia war ein Schiff der Murphyklasse und gehörte der mächtigen Heimatflotte der Liga der freien Welten und insbesondere der Kampfgruppe BG Four Kingdoms an. Es war das Schiff auf dem Eddies Shuttle gelandet war, um die Übergabe der beiden gesuchten Frauen zu tätigen.

Faelis und Freija wurden von einer Eskorte Liga-Marines in Empfang genommen. Ein Hauptmann der Marines, ein Mann mit einen feschen Schnauzer und einer typischen Marine-Hackfresse, wie Faelis feststellen mußte, begutachtete die Frauen.

"Gefreiter Duda"

Rief er laut zu einem der Marines, welche etwas abseits standen.

"Diese Frauen tragen keine Fesseln. Beheben sie den Zustand"

"Aye Sir"

Dieser kam in Bewegung und verpaßte beiden Frauen elektronische Fesseln. Keitha stellte fest, daß auf dem Flugdeck des Schiffs eine verhältnismäßig gute Ordnung herrschte. Zugegeben, es herrschte auch kein Krieg. Einzelne Jäger waren in ihren vorgesehenen Plätzen. Etwas weiter hinten im technischen Bereich standen zwei Jäger. Bei einer Rapier war die Panzerung entfernt worden, und das komplexe Innenleben des Jägers war sichtbar. Das Flugdeck war dennoch klein, und der Platz und, die Möglichkeiten sehr begrenzt. Natürlich wußte Faelis als Jägerpilotin, daß eine Murphyklasse kein Träger war. Dieses Schiff war nur für einige wenige Begleitjäger ausgerichtet worden.

"Gut"

Sagte der Hauptmann.

"Führt sie in die vorbereiteten Zellen. Ich mache jede Wette, daß Carter sich persönlich um die Damen kümmern wird"

Ein leichter Ruck ging durch das Schiff. Scheinbar war der Kurs nach Hawking Prime gesetzt worden. Man würde sie dort vor ein Gericht stellen.

 

Faelis
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Re: Der Kaiser ist nackt

Beitragvon Faelis » 17. August 2018 11:29


Hawking-Sektor, System Hawking, Planet Hawking Prime,

Die Fahrt nach Hawking Prime hatte nicht zu lange gedauert. Die Reise war ereignislos verlaufen. Die Wachen an Faelis Zellen, welche von Zeit zu Zeit ihre Schicht wechselten, hatten ihr schweigend das Essen gebracht und dafür gesorgt, daß ihre primären Bedürfnisse gedeckt waren, mehr taten sie jedoch nicht. Worte hatte man mit ihr keine Gesprochen, allerhöchstens über sie in ihrem Beisein, jedoch hatte sie nicht zugehört. Alleine, ließ sie ihren Gefühlen der Hoffnungslosigkeit freien Lauf. Das Gefühl, daß ihr Leben den Abgrund hinunter ging, war schon lange dagewesen, jedoch erst jetzt sah sie sich mit dieser Realität konfrontiert.

Man hatte sie und Freija in verschiedene Zellen getan. Das hatte sich bis zur Ankunft im Orbit des Planeten Hawking Prime nicht geändert. Nach der Ankunft waren Wachen vorbeigekommen, um sie aus der Zelle zu führen. Erneut war sie mit elektronischen Fesseln versehen worden. Dann führte man sie raus aus der Zelle.

"Wo gehen wir hin?"

Sie fragte einen der Marine, welcher an ihrer Seite ging. Links von ihr war ein zweiter Marine. Vor ihr lief die Nummer drei. Man erachtete sie also nicht als sonderlich gefährlich auch wenn man sie mit Fesseln versehen hatte. Die Antwort des Marines, welcher im Alter zwischen 25 und 30 sein mußte, blonde kurz geschnittene Haare trug und groß und Muskulös wirkte, antwortete knapp.

"Zum Shuttl nach Hawking Prime. Wir werden dort landen"

Mehr sagte er nicht. Der Marine an der linken Seite blickte den antwortenden mit einem tadelnden Blick an. Möglicherweise hatten sie die Anweisung erhalten nicht mit ihr zu sprechen. Der Weg führte durch die Gänge der LRS Eunomia, bis sie schließlich auf dem Flugdeck ankamen. Dort wurde sie zum Shuttle geführt und auf den für sie vorgesehenen Platz gesetzt. Nach einer Weile verschloß jemand die Luken des Shuttles, und es setzte sich in Bewegung. Wie der Marine angekündigt hatte, ging es nach Hawking Prime"

 

Faelis
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Re: Der Kaiser ist nackt

Beitragvon Faelis » 17. August 2018 11:30


Nach der Landung auf Hawking Prime war Keitha Dumitrescu über dem Regierungsinternen Landeplatz in das Regierungsgebäude geführt worden. Noch immer trug sie ihre Elektronischen Fesseln. Faelis wunderte sich über den Umstand, dass man sie hier her gebracht hatte. Sie hätte doch viel eher mit einem Gefängnis gerechnet oder einem Ort, der näher zu den Gerichten war. Anderseits fragte sie sich, ob man mit ihr nicht etwa gleich verfahren würde wie mit Schneider? Wozu ein Gerichtsverfahren, wenn man sie auch so loswerden konnte.

Sie führten die Pilotin und Kriegsheldin der Schlacht von Hawking durch kühle weiße Gänge. Das Wetter war Sonnig, und es gab nur wenige Wolken am Himmel. Entsprechend düster wirkte das Innenleben des Gebäudes. Nach einer kurzen Liftfahrt hatte man sie in einen Raum geführt. Dort auf einen Stuhl gesetzt. Zwei MP' s blieben neben ihr stehen, während sie zwei weitere Mp's nach Außen gingen, um den Eingang zu bewachen.

Der Raum war karg eingerichtet. Vor ihr stand ein Tisch mit einer schwarzen glatten, glasigen Oberfläche. Das Fenster auf der Gegenseite war geöffnet, dadurch konnte Sonnenlicht in den Raum dringen und den Raum erhellen. Dies machte Faelis Situation ein wenig erträglicher aber nicht viel. Sie wartete. Die Mp's sagten nichts, sondern standen nur da. Faelis war noch immer in Fesseln. Sie wartete solange bis sie von außen Stimmen hören konnte. Ein Dumpfes "Ja es ist tatsächlich Dumitrescu", War von außerhalb zu verstehen. Eine andere Stimme sagte "Dann möchte ich noch einmal mit ihr sprechen". Faelis kannte diese Stimme.

 

Präsident Carter
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Re: Der Kaiser ist nackt

Beitragvon Präsident Carter » 20. August 2018 10:34


Präsident Carter betrat den Raum, wo die Verräterin sass. Verräterin? Nun, das waren vielleicht harte Gedanken aber dennoch nicht unbegründet, vor Allem in Anbetracht der höheren Ideale der Liga der Freien Welten und vor Allem deshalb, weil sie nicht verstanden hatte was er wollte. Carter war ein Mann, dessen Haare schon lange nicht mehr existent zu sein schienen. Im Alter von 67 Jahren war er erfahren und weise genug, um das Amt des Präsidenten zu bekleiden. Seine Charaktereigenschaften und sein scharfer verstand halfen ihm dabei ungemein.

"Captain Dumitrescu"

Sprach er die Junge Frau, welche in Fesseln vor ihm sass an.

"Sie sind es tatsächlich"

Er setzte sich an den Tisch, so, daß er ihr in die Augen sehen konnte. Sein Blick war hart und unnachgiebig. Er blickte in ihre Augen und was er dort sah gefiel ihm nicht. Es war eine Mischung aus Empörung und Wut in ihren Augen, als ob sie sehr darum bemüht war etwas das in ihr ausbrechen wollte zu unterdrücken. Er betrachtete sie noch ein wenig, während die Frau nichts sagte. Er seufzte resignierend und sprach.

"Die Liga hat eine Belohnung auf ihren Kopf ausgesetzt. Belohnungen führen in der Regel dazu, daß man von gierigen Leuten verraten wird. Sie mußten dies nun am eigenen Leibe erfahren. Wie sie sehen sind gierige Leute ein großes Problem, insbesondere für jemanden wie mich, der versucht eine Republik zu regieren"

 

Faelis
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Re: Der Kaiser ist nackt

Beitragvon Faelis » 20. August 2018 10:35


Mit Fesseln gedemütigt sass sie vor Carter, während seine Begrüßung nichts anderes als eine kleine Überraschung beinhaltete, daß tatsächlich sie es war, gepaart mit einem zynischen Vortrag über gierige Menschen und Verrat. Begriff dieser Mann nicht, daß es nicht das erste Mal, daß sie verraten wurde? Begriff er nicht, daß er es war der sie verraten hatte? Dieser Mann war so von seinen Idealen zerfressen worden, daß er überall gierige Verräter sah. Und war das unerbittliche Streben nach Idealen auch eine Art Gier, oder etwa nicht?

Sie sagte nichts zu den Worten Carters. Was hätte sie auch sagen sollen? Sie sass in Fesseln vor ihm und damit war klar als was er sie betrachtete. Er betrachtete sie als Abschaum und ihr würde keine Gnade gewährt werden.

 

Präsident Carter
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Re: Der Kaiser ist nackt

Beitragvon Präsident Carter » 20. August 2018 10:36


Carter seufzte erneut als Dumitrescu nichts sagte. Er versuchte nochmals anzusetzen.

"Ja, ich war es der dafür gesorgt hatte, daß sie zur Flotte Schneiders versetzt wurden. Dies ist auf seinen Wunsch hin geschehen. Sie waren damals, nein, sie sind noch heute die Person von der man spricht, wenn man der Schlacht von Hawking gedenkt. Ihr beherztes Eingreifen hatte dafür gesorgt, daß wir uns solange hatten halten können, bis Schneiders Flotte die Invasion endgültig zerschlagen konnte"

Carter lehnte sich zurück und fragte sich so eben warum auf dem Tisch kein Wasser stand. Er hätte jetzt gerne etwas getrunken, denn seine Kehle war trocken. Er konnte nicht einmal sagen warum das so war. Er fühlte sich unwohl, obwohl er nichts nach Außen preis gab.

"Sie und der Kaiser gelten als Kriegshelden. Sie beide sind die Galeonsfiguren unserer Republik. Galeonsfiguren mit einem unberechenbaren Eigenleben. besonders Karl Heinz Schneider. Es war unweigerlich notwendig, daß etwas dagegen unternommen werden mußte. Schneider mußte weg doch was sie betrifft, Captain Dumitrescu, verstehe ich nicht warum sie an Schneider und an seinen Leuten festgehalten haben"

Er zögerte kurz, denn ihm war aufgefallen, daß er seine Worte anders formulieren mußte.

"Captain, ich hatte an sie geglaubt, warum?"

 

Faelis
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Re: Der Kaiser ist nackt

Beitragvon Faelis » 20. August 2018 10:36


Faelis meinte nicht richtig gehört zu haben. -Warum, Warum?- Dachte sie. Noch konnte sie ihre Beherrschung im Zaune halten, jedoch schienen die Worte Carters sie beinahe getriggert zu haben.

"Sie haben mir keine andere Wahl gelassen"

Die Scheinheiligkeit, mit der ihr Carter hier und jetzt begegnete, schien sie beinahe zu überwältigen. Vielleicht war er auch übergeschnappt? Erst vor wenigen Monaten hatte sie die Begegnung mit Gaussler. Dies war ebenfalls ein durch ideologische Ideen zerfressener Mann, der dabei sämtliche Moral seinen Idealen untergeordnet hatte. War Carter gleich? Auf der einen Seite war es das Geschlecht der Menschheit, welches über alles gestellt wurde. Auf der anderen Seite war es Demokratie und Freiheit. Ja, an einem Ort wo Demokratie und Freiheit herrschte, hatte ein Schneider oder eine Kriegsheldin wie Keitha Dumitrescu es waren nichts zu suchen. Das waren Carters vermurkste Ideologien, so dachte sie.

 

Präsident Carter
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Re: Der Kaiser ist nackt

Beitragvon Präsident Carter » 21. August 2018 09:41


"Der Mensch hat immer eine Wahl. Das ist das Grundprinzip der Rechtsstattlichkeit. Captain Dumitrescu, verstehen sie denn nicht? Sie hätten sich nur von Schneiders Leuten abwenden müssen. Es wäre zwar zu einem Prozeß gekommen, jedoch hätte ich alles was in meiner macht stand getan, um einen Freispruch zu erwirken"

Er warf einen Blick zu den MP's. Dies schauten beide stur geradeaus, als ob sie das Gespräch nicht interessieren würde. Natürlich hörten sie zu, dessen war sich Carter voll und ganz bewußt. Nun denn, sollten sie doch zuhören. Er hatte schließlich nichts zu verbergen. Außerdem waren dies hier seine loyalsten Männer.

"Was wäre gewesen, wenn sie sich der Gerechtigkeit verschrieben hätte? Was für ein Zeichen wäre das gewesen. Die Kriegshelding Keitha Dumitrescu ordnet sich den Zielen der Liga der freien Welten unter und zeigt damit, daß ihr die Bewohner der Liga wichtiger sind als ihre eigene Person. Was für ein Akt der Selbstlosigkeit"

 

Faelis
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Re: Der Kaiser ist nackt

Beitragvon Faelis » 21. August 2018 09:41


Es war zuviel für Keitha, Sie schrie die Worte regelrecht aus sich heraus. Der ganze Frust, die ganze Demütigung und die Angst, welche sie in der Gewalt dieser Piraten durchlebt hatte, brachen aus ihr heraus.

"Ich habe nichts unrechtes getan!!! Fahren sie zur Hölle!!!"

Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, bereute sie diese auch schon wieder, doch was gesagt wurde, wurde gesagt. Es war so oder so zu spät.

 

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Re: Der Kaiser ist nackt

Beitragvon Präsident Carter » 21. August 2018 09:42


Carter, welcher Faelis scheinbar einen Vortrag über Ideale und Ehre halten wollte verstummte. Enttäuschung zeigte sich auf seinem Gesicht.

"Ja"

Sagte er mit gesenkter Stimme.

"Aber mit ihrer Flucht haben sie mir alle Optionen verunmöglicht. Nun, es spielt keine Rolle mehr. Als ich mich dazu entschieden habe mit ihnen zu sprechen ging es nur um eines. Ich wollte, daß sie verstehen. Ich kann es mir nicht leisten, daß ihnen in der Liga der Prozeß gemacht wird. Unsere Republik hat sich noch nicht genug vereinigt, damit wir es wagen können Unruhen zu schüren. Dafür gibt es zuviele Feinde. Wir müssen behutsam vorgehen. Ich habe gehört, sie waren auf der Suche nach dem Kaiser? Nun, ihre Suche könnte sogar erfolgreich sein, jedoch werde ich sie dennoch über ihr gewünschtes Ergebnis enttäuschen müssen. Sie werden ihn nicht befreien können, sondern sein Schicksal teilen"

Er schaute Keitha nochmals an. In ihrem Blick war Enttäuschung zu sehen aber auch so etwas wie Verzweiflung. Der kurze wütende Ausbruch war verraucht.

"Ich möchte nur, daß sie verstehen. Daß sie verstehen, daß ich keine andere Wahl hatte. Vielleicht werden sie mir eines Tages vergeben"

Nach diesen letzten Worten stand Carter auf und verließ mit ruhigen Schritten den Raum.

 

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