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TCN - Fragiler Frieden
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Globales Ereignis
Exklusiver Charakter [AIII]
 
TCN - Fragiler Frieden

Beitragvon Globales Ereignis » 1. Januar 2017 20:01


In einer Taverne auf dem Titan, im SOL-System

Lorenzo Di Benedetto drehte das leere Schnapsglas in seinen Fingern. Sein rechter Zeigefinger stand dabei in einer seltsam anzuschauenden, irgendwie ungesund wirkenden, Position ab. Um ihn herum war die verrauchte Bar mit Leuten, einige wirkten seriös andere wiederum sehr zwielichtig, vollgestopft. Es handelte sich hauptsächlich um Minenarbeiter, Piloten, Frachtarbeiter und dergleichen. Einige der Anwesenden schienen den Eindruck zu machen, daß sie vor Schmuggel oder Piraterie nicht zurückschrecken würden. Zwischen der Masse an Männern versuchte sich eine Bedienung durchzukämpfen, welche von einigen lüstern angeblickt wurden. Eine verstohlene Hand klatschte an den Po der gutaussehenden jungen Dame, mit langen blondem Haar, welche darum bemüht war eine weitere Bestellung abzuliefern. Sie blickte sich kurz um. Der Übeltäter verschwand in der Masse des Volkes. Nachdem sie an einem der zahllosen Tische angekommen war stellte sie die Gläser, gefüllt mit Bier oder ähnlichem auf den Tisch. Die Worte der Männer an jenem Tisch wurden durch den Lärm der anwesenden Leute übertönt. Ganz stubenrein wird es wohl nicht gewesen sein. Mit hochrotem Kopf stolzierte die Bedienung davon. Erneut wagte es eine verstohlene Hand an ihren Hintern zu fassen. Ausnahmsweise hatte sie mal nicht die Hände voll. Mit einer geschwungenen Bewegung drehte sie sich um und verpaßte einem der dort stehenden Männern, es war schwer zu sagen ob es sich tatsächlich um den Übeltäter handelte, eine heftige Ohrfeige. Währen die Dame in der Menge verschwand, um in Richtung Bar voranzukommen, hielt sich jener Mann entgeistert die Hand an die Wange. Seine Kumpane brachen in ein heftiges Gelächter aus.

"Gehst du Mit Krummfinger?"

Ein leicht spöttisches Lächeln zeigte sich auf Lorenzos Gesicht, der in der allgemeinen Öffentlichkeit auch Krummfinger Larry genannt wurde. Wenn er es recht bedachte konnte er sich nicht wirklich daran erinnern, wann er das letzte Mal über sich selbst als Lorenzo nachgedacht hatte? Alle nannten ihn Larry, eingeschlossen seiner eigenen Wenigkeit. Kaarlo, welcher an der gegenüberliegenden Seite des Tisches saß, er war derjenige der Larry aufgefordert hatte mitzugehen, betrachtete diesen aufmerksam. Ein Hauch von Ungeduld schwang in seiner Stimme mit. An der bleichen Schläfe ran ein bißchen Schweiß hinunter. Sein fast weißes Haar wirkte oberhalb der Stirn ein wenig feucht. Diese verdammte Spelunke war nicht nur verraucht sondern auch stickig und heiß.

"Ich habe nicht den ganzen verdammten Tag Zeit, weißt du?"

Larry blickte auf den Stapel an Geld, welcher sich in der Mitte des Tisches befand. Dann blickte er auf Kaarlo. Dieser hatte seine Karten umgekehrt auf den Tisch gelegt und machte eine gebieterische Handbewegung. In Gedanken analysierte er die Situation. "Natürlich hast du Zeit. Kaarlo aber du kannst wohl nicht abwarten deine Karten auf den Tisch zu legen, um den Pott in der Mitte unter den Nagel zu reißen. Das möchtest uns jedenfalls glauben lassen" Larry hob demonstrativ das Glas in die Höhe.

"Solch schwere Entscheidungen sollten nicht mit einem trockenen Mund getroffen werden"

In Gedanken gab er noch hinzu: "Du ausgehungerte Mißgeburt einer Albinoratte" Sein spöttischer Ausdruck verwandelte sich in ein unverschämtes Grinsen. Kaarlo's Mimik sagte nichts aus. Seine roten Augen verrieten ihn jedoch. Larry war ein guter Menschenkenner, zumindest wenn es um dieses Kartenspiel ging. Die scheinbare Ungeduld war in Wirklichkeit Nervosität. Sie war sehr gut zu sehen in seinen Augen. Dencel, welcher an der rechten Seite des Tisches sass hob die Hand, um eine weitere Runde zu bestellen. Larry betrachtete Diesen Dencel. Sein zerzaustes schwarzes Haar und der ungepflegte Vollbart ließ diesen irgendwie finster aussehen. Der Schein trügte. Larry wußte, daß Dencel nicht halb so böse war wie er sich gab. Außer auf ein wenig Schmuggel ließ sich dieser auf nichts ein, was gegen das Gesetzt verstieß. Und was bitte schön sprach heutzutage gegen ein bißchen Schmuggel? Gerechter Finanzausgleich nannte man das heutzutage. Das tat doch jeder. Nun zumindest jeder der kein Narr war und Larry war kein Narr. Hingegen war er sich da nicht sicher was Dencel betraf. Das Glück seines rechten Tischnachbars schien heute nicht auf seiner Seite zu sein und offensichtlich hatte das dieser noch nicht erkannt. Oder er wollte es nicht wahrhaben. Larry wußte, daß er ihn ab diesem Zeitpunkt würde locker überbieten können.

"Landreich soll nicht sicher sein"

Humberto, ein Mann mit schwarzer Haut welcher zur Linken Larrys saß Fing an zu sprechen als sie auf die nächste Runde Getränke warteten.

"Dort sollen einige seltsame Dinge geschehen sein. Einige seltsame gefährliche Dinge"

Ein Schnauben erklang aus Kaarlos Mund.

"Was soll im Landreich denn schon geschehen. Dort sind die Nephilim einmal darüber hinweggefahren, wie der Freier über die Huure. Dort geschieht nichts mehr"

Larrys betrachtete diesen Humberto als er Sprach.

"Du hast recht, wenn Im Landreich etwas geschieht ist es gefährlich. Wer weiß was die Nephilim dort hinterlassen haben?"

Ein verschwörerisches Lächeln erschien auf dem Gesicht des Mannes, der sich Humberto nannte. Humberto, ein Mann der ein wenig älter als 40 war, schon leichte graue Verfärbungen in seinem schwarzen drahtigen Haar aufwies. Ein scheinbar verwegener Mann mit klugen Augen. Das waren zu kluge Augen und er wußte Dinge...

"Hier! Eure Getränke! Vier mal Marsianer"

Getränke knallten laut auf den Tisch. Irgendwo lachte jemand lauthals auf und übertönte damit den ganzen Lärm in der Bar. Vor dem Tisch stand die Bedienung, welche die so eben aufgegebene Bestellung überraschend schnell geliefert hatte. Humberto nahm die Getränke und verteilte sie vorsichtig, ohne das Kartenspiel oder den Stapel an Creditssticks in der Mitte, in Mitleidenschaft zu ziehen, an jeden einzelnen am Tisch. Kaarlo grunzte zufrieden.

"Dankeschön Schätzchen"

Erklang Dencels raue stimme. Larry setzte sein bestes und unschuldigstes Lachen auf als er sprach.

"Vielen Dank. Diese Runde geht auf mich. Was macht das?"

Das Bar-Mädchen blickte zu Larry und erwiderte sein Lächeln. Sie war bestimmt eine Schönheit, mit einer schlanken Figur und einem nicht zu verachtenden Busen.

"Die Bezahlung findet beim Ausgang statt, so wie in jeder gastronomischen Stätte auf dem Titan"

Es ist eine Schande muß dieses Mädchen in einer solch niederen Spelunke arbeiten. Hier gab es einfach zuviele Halunken. Larry wüßte die Schönheit zu beschützen. Und ob er das wußte. Er grinste breit als sie von ihrem Tisch davonstolzierte. "Ich kümmere mich später um sie" dachte er als er einen herzhaften Schluck dieses minderwertigen Titan-Biers nahm. "Marsianer? Dass ich nicht Lache". Dann hob er einen Datenstick und legte diesen in die Mitte.

"Ich gehe mit und erhöhe um weitere 20 Credits"

Dencel schnaufte resigniert aus.

"Ich bin raus"

Kaarlo wirkte ein Spur nervöser als er den Stick zum Stapel in die Mitte legte. Dencel kramte in seiner Tasche und zog eine Zigarette hinaus, welcher er auch gleich anzündete. Nach einem kräftigen Zug blies er den Rauch aus und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Larry zog ebenfalls eine Zigarette aus seiner Tasche und sprach zu Dencel.

"Du gibst schon auf? Du enttäuschst mich. Haste mal Feuer?"

Dencel reichte ihm wortlos den Feueranzünder und blickte nachdenklich an die Decke.

"In einem halben Jahr sind Wahlen. Ich rechne nicht damit, daß es besser wird. Es ist besser man tut sich frühzeitig etwas auf die Kante"

Dencel nahm einen erneuten Zug. Mit dieser Geste erklärte er seine Begründung als das Letzte Wort und das Thema für erledigt. Humberto legte ebenfalls einen Creditstick in die Mitte. Gleichzeitig zog er eine ausgebleichte Jacke hinter seinem Stuhl hervor.

"Einen Scheissdreck wird sich ändern, wahlen hin oder her. Mir reicht das Kleingeld auch so nicht für die 20 Credits. Hier, ich biete diese wunderschöne Jacke, um den Beitrag aufzurunden. Die habe ich heute bei einem Würfelspiel gewonnen. Einverstanden?"

Dencels finsteres Bartgesicht zeigte nun plötzlich so etwas wie Belustigung. Kaarlo, welcher sein Bierglas gerade an den Mund führen wollte stellte dieses wieder ab.

"Zeig mal her"

Er nahm die Jacke in die Hand und betastete diese prüfend.

"Das Ding war neu gut 200 Credits wert"

Warf Humberto noch ein. Kaarlo nickte anerkennend.

"Jetzt reicht es gerade mal um auf deine 20 Credits zu kommen. Bin einverstanden, Krummfinger?"

Larry blickte das Ding an. "200 Credits? Das ist wahrscheinlich genauso erfunden wie deine vielen anderen Geschichten" dachte er.

"Einverstanden"

Sagte Larry als er das Feuerzeug einpackte.

"Dann zeigt mal her, die Karten"

Zuerst legte Humberto seine Karten auf den Tisch. Kaarlo lächelte siegessicher als er seine Karten hinlegte. Er hatte das bessere Blatt als Humberto. Er hatte ein sehr gutes Blatt. "Dieser verdammte Hurensohn". Dachte Larry. "Das war ein verdammter Bluff gewesen. Seid wann kann Kaarlo so gut bluffen" mißtrauisch betrachtete er Kaarlos Blatt. Nun hatte Kaarlo diesen spöttischen Gesichtsausdruck aufgelegt, während Larry sich an der Stirn kratzte und dann wieder dieses unverschämte, Zähne zeigende lachen aufsetzte. Eine nach der anderen legte er seine Karten auf den Tisch. Kaarlos Spott verschwand aus seinem Gesicht. Sein Blatt war verdammt gut. Larry seines war noch besser. Kaarlo fluchte lauthals und zwar auf seine Weise -und das war eine sehr unflätige Weise- während Larry den Stapel an Creditsticks zu sich heranzog. Humberto überreichte ihm die Jacke. Nun lag es an Larry die Jacke zu überprüfen. Dies tat er nachdenkend: "Was für ein schäbiges Dinge. Besser nicht daran schnuppern".

"Eine schöne Jacke ist das"

Er lächelte Humberto gewinnbringend. Dieser winkte jedoch nur ab als ob es ihn nicht wirklich interessierte.

"Eine wirklich wunderschöne Jacke"

Kaarlo ließ ein schnauben fahren.

"Krummfinger?"

Sprach Dencel mit rauer Stimme.

"Mein Feuerzeug"

Larry faßte in seine Tasche und zog das Feuerzeug heraus.

"Verdammt, jetzt habe ich doch tatsächlich dein Feuerzeug eingepackt. Tut mir leid Großer. Hier hast du es zurück"

Mit dem noch immer gewinnbringenden Lächeln gab er das Feuerzeug Dencel zurück, welcher es mit einem zufriedenen Grunzen wieder annahm.

[NPC der A3]

 

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Re: Fragiler Frieden

Beitragvon Globales Ereignis » 4. Januar 2017 19:54


In einer Taverne auf dem Titan, im SOL-System

"Sag Mal Humberto, welcher "Tätigkeit" gehst du momentan nach"

Dencel hielt eine Zigarette in den Fingern, es war eine der weiteren unzähligen die er an diesem Tisch schon geraucht hatte, als er das Wort "Tätigkeit" betonend aussprach. Der Aschenbecher in der Mitte, welcher nun den Credit-Stapel ersetzte, schien genau so überladen zu sein. Die Hübsche Bedienung hatte erneut Getränke gebracht, und war gerade dabei die leeren Gläser abzuräumen. Die anderen am Tisch schienen sie nicht wahrzunehmen, nicht aber Larry. Er schien schon immer ein Auge für Frauen gehabt zu haben, erst recht für solch hübsche. Sie blickte ihn mit einem bezaubernden Lächeln an und legte ein Papier unter das Glas seines Getränks. Das war Larry logischerweise nicht verborgen geblieben. Er zwinkerte ihr zu und legte seine Hand dezent auf sein Glas, um den sichtbaren Teil des Zettels zu verbergen. "Was die Süße mir wohl sagen möchte?" fragte er sich in Gedanken und lächelte vor sich hin. Offensichtlich hatten die anderen am Tisch auch von dieser Sache nichts mitbekommen. Humberto nahm einen kräftigen Schluck von seinem Getränk. Er hatte wahrscheinlich schon ein bißchen über den Durst getrunken aber das hatten sie alle an diesem Tisch. Jedoch würde das Humberto nicht dazu verleiten zuviel über sein Business zu verraten. Humberto setzte wieder diesen verschwörerischen Gesichtsausdruck auf als er sprach.

"Letzte Woche habe ich auf einem dieser Transporter gearbeitet, um nach Dyson zu fliegen. Nichts besonderes"

Und ich bin der verdammte Kilrathi-Imperator Dachte Larry als er sich wieder auf die Diskussion der beiden konzentrierte. Wenn das stimmt bin ich dieser Thrakhath nar fick die Wand an oder wie er geheißen hat. Kaarlo hob eine bleiche Augenbraue und drehte den Spielkartenstapel, welche nicht mehr im Einsatz waren, zwischen seinen Fingern. Dencel blickte Humberto zweifelnd an.

"Nichts besonderes, ne? Keine illegalen Plünderungen von "Weltraumschrott", nein?"

Humberto setzte ein gespielt unschuldigen Gesichtsausdruck auf, als Dencel das Wort Weltraumschrott erneut betonend aussprach, als wollte er damit auf etwas anderes hinweisen.

"Jungs, ihr solltet mich langsam aber sich kennen. Ich käme nie auf die Idee gegen das Gesetz der Konföderation zu verstoßen. Eine Transportercrew hat nach ein paar starken Armen gefragt und ich war auf der Suche nach Arbeit. Nach einem vertraulichen Gespräch kamen wir uns gegenseitig näher. Keine Ahnung was die dort draußen hereingeholt haben aber es war bestimmt nichts illegales"

Humberto lächelte hörbar in sich hinein. Zumindest war es am Tisch noch zu hören. In der Bar hatte sich der Lärmpegel noch ein wenig erhöht und damit auch die Stimmung, zum Guten wie auch zum Schlechten. Der Alkohol konnte den einen oder anderen leicht aggressiv werden lassen. Larry kaufte Humberto die Geschichte nicht ab. Natürlich war das Illegal was die dort gemacht hatten. "Auf Schlachtfeldern findet man Waffenzubehör aller Art. Larry stimmte in das Lachen von Humberto ein. Zu hoffen bleibt, daß Humberto und diese anderen Idioten die Finger von den Nephilim-Fracks gelassen haben. Dachte Larry. Humberto sprach weiter.

"Und das alles für gutes Geld"

[NPC der A3]

 

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Re: Fragiler Frieden

Beitragvon Globales Ereignis » 5. Januar 2017 16:59


In einer Taverne auf dem Titan, im SOL-System

Humberto nahm einen Schluck bevor er weitersprach.

"Aber wer interessiert sich schon für mich. Wo führt dich dein nächster Auftrag hin Dencel?"

Dencel ließ ein lautes Rülpsen heraus, was Kaarlo ein erheitertes schmunzeln entweichen ließ. "Das gefällt dir, was? du alter Griessgram" Stellte Larry in Gedanken fest. Er nahm ebenfalls einen Schluck dieses "Marsianers". "Verdammte Drecksbrühe aber ich liebe das Gesöff". Dencel beugte sich leicht vor, um mit seiner heiseren Stimme zu antworten. Ganz dezent griff er nach dem Zettel der Barmaid und liess ihn in seiner Jackentasche verschwinden. Er würde später lesen was dort geschrieben stand.

"Ich sage euch, das werdet ihr nicht glauben"

Dieses Mal wirkte er verschwörerisch. Larry horchte auf.

"Radius 7 hat sich da einen sehr lukrativen Auftrag gefaßt"

Bei Radius 7 handelte es sich um die Tranporterfirma bei der Dencel unter Vertrag stand. Es war die gleiche Firma bei der auch Larry angestellt war. Radius 7, die Spezialisten für interstellaren Transport von Gütern. Hielt Larry in Gedanken fest. Billige Dienstleistung mit schlecht bezahlten angestellten. Und jeder der bei Radius 7 in der Chefetage sitzt scheint als Arschlochkind zur Welt gekommen zu sein. Hartmann ist ein ganz besonderes Arschloch. Als Dencel jedoch die nächsten Worte sprach fiel Larry scheinbar der Kiefer herunter.

"Es handelt sich um einen Großauftrag, vergeben durch die TCN. Lieferungen von Hilfsgütern"

Er lehnte sich noch ein wenig weiter vor als er weiter erzählen wollte. Bei Hartmanns lackierten Eiern dachte Larry.

"Die Nephilim müssen ziemlich gewütet haben. In den Krisengebieten fehlt es an allen Ecken und Enden. Besonders an Nahrung und medizinischen Gütern. Also werde ich die nächsten Monate in die Randsysteme des Landreichsektors unterwegs sein"

Larry setzte sein Glas ab, steckte sich nun ebenfalls eine weitere Zigarette in den Mund. Dabei streckte die dargebotene Hand in Richtung Dencel aus, welcher ihm das Feuerzeug reichte. Bevor Larry sie anzündete stellte er ebenfalls eine Frage.

"Ich dachte dort geschehen gefährliche Dinge?"

Humbertos Gesichtsausdruck wirkte leicht besorgt. Etwas das Larry nicht verborgen blieb als er seine Zigarette anzündete und den Feueranzünder über den Tisch streichend an Dencel zurück gab.

"Ich dachte dort würden noch vereinzelte Flottenverbände der Nephilim ihr Unwesen treiben?"

Dencel schüttelte den Kopf, um seine Antwort damit zu unterstreichen.

"Nein, die haben sich aus unerklärlichen Gründen zurückgezogen"

Von der Gegenseite des Tisches kam ein lautes Rülpsen. Kaarlo hatte so eben sein Glas leergetrunken. es war jedoch Humberto der sich zu Wort meldete.

"Ich habe mit einigen Piloten gesprochen die scheinbar von dort gekommen sind. Die wiederum hatten Kontakt zu TCN-Leuten welche ihnen gesagt haben, daß die Nephilim angefangen haben sich gegenseitig zu zerfleischen"

Kaarlo grunzte zweifelnd und ließ einen erneuten Rülpser verlauten. Jetzt sprach er.

"Du hast von jemanden gehört, der von einem anderen gehört hat, welcher von seiner verdammten Grossmutter ihrer kleinen Nichte gehört hat, dass ihr Kuscheltier ihr geflüstert haben soll...?"

Larry, welcher sich gerade in diesem Moment einen Schluck genehmigen wollte verschluckte sich beinahe und fing an zu husten.

"Krummfinger geht es dir gut?"

Fragte Dencel, welcher ihm helfend auf den Rücken klopfte. Larry lachte mit fletschenden Zähnen als er sich wieder ein wenig erholt hatte und deutete auf sein Bier.

"Es muss wohl an dieser Jauche liegen. Die bekommt mir einfach nicht"

Humberto schien Kaarlo mit seinem verschwörerischen "Ich weiß Dinge" blick zu antworten. Larry hörte in diesem Moment nicht zu. Ein Mann mit dunklen Haaren mit ein wenig grau an den Schläfen betrat die Bar. Etwas war seltsam an diesem Kerl. Larry lief es eiskalt den Rücken hinunter. Hier in dieser Bar gab es genügend zwielichtige Gestalten aber dieser schien einen besonders finstere Aura auszustrahlen. Der Kerl war von einer mittleren Größe, und sah -abgesehen von seinem Gesichtsausdruck- nicht wirklich besonders aus. Gesehen hatte Larry ihn jedenfalls noch nie, und er zählte sich zu den Stammkunden dieser üblen Spelunke. Der Fremde sah sich um und drängte sich hindurch. Dabei stieß er die Leute rücksichtslos zur Seite. Einer, eine scheinbar massige Gestalt wollte sich das nicht gefallen lassen und stellte sich dem Fremden entgegen. Mit einem blitzschnellen Griff zwang er den Brocken an Fleisch zu Boden. Sein Arm schien in eine sehr unnatürliche weise verrenkt zu sein als der Fleischberg lauthals schrie und damit das Gerede im Raum plötzlich zum verstummen brachte. Larry verzog schmerzerfüllt das Gesicht als er das sah.

"Das sieht gebrochen aus. Du solltest damit zum Arzt gehen"

Sprach der Fremde mit einer heiseren, rauchigen Stimme. Dann drängte er sich weiter durch die Masse, welche ihm respektvoll platz machte. Für einen Moment herrschte totenstille im Raum, dann fingen die Leute wieder an zu reden. Zwei Kameraden des Fleischigen Riesen versuchten diesem zu helfen. Der Lärmpegel stieg wieder an und war bald darauf wieder so laut wie zuvor. Nichts hatte die Leute in diesem Raum dazu veranlassen können, sich deswegen aus der Ruhe bringen zu lassen. Zumindest nicht für lange. Die Jungs an Larrys Tisch, welche ebenfalls zu der Szene hingeschaut hatten führten die Diskussion weiter.

"Was ist dein nächster Auftrag Krummfinger"

Fragte Kaarlo, der gleichzeitig die Hand hob, um eine weitere Runde zu bestellen.

[NPC der A3]

 

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Re: Fragiler Frieden

Beitragvon Globales Ereignis » 7. Januar 2017 00:25


In einer Taverne auf dem Titan, im SOL-System

Mittlerweile war es spät geworden. Wie auf der Erde gab es auch für die Menschen auf dem Titan eine Zeit für Ruhe und Schlaf. Die Bar hatte sich geleert. Es waren nur noch wenige Leute anwesend. Larry sass alleine am Tisch. Seine anderen Drei Buddies hatten sich vor ungefähr einer halben Stunde vom Acker gemacht. Das hatten sie mehr torkelnd als gehend getan. Auch Larry fühlte den Schwindel, welcher ihm das qualitativ minderwertige Bier genannt Marsianer verpaßt hatte. Seine Zunge fühlte sich ein wenig schwer an. Er schloß kurz seine Müden Augen. Als er sie wieder öffnete stand das Hübsche Bedienmädchen vor ihm.

"Letzte Runde Sir"

Sagte sie. Sofort verflog Larrys Müdigkeit. Oh ihr Engel dachte er als er ihr in den Ausschnitt starrte.

"Ich Würde zu gerne aber ein Mann muss wissen wann er genug hatte"

Er wagte nicht auszusprechen was er dachte. Außerdem ist zuviel Alkohol schlecht für die Vitalkräfte Er wußte es aus eigener Erfahrung. Ein Annäherungsverfahren durfte nicht zu plump gestaltet werden. Das Barmädchen lächelte ihn verschwörerisch an. Larry dachte an ihren Zettel, welcher er in seine Jacke gesteckt hatte. "Vielleicht sollte man mit dem offensichtlichen Starten". Er sprach, um sein gedanklich gefaßtes Vorhaben umzusetzen.

"Wie ist denn dein Name?"

Die blonde Schönheit nahm sein leeres Glas und wischte mit einem unappetitlich aussehenden Lappen über den Tisch. Sie blickte ihm in die Augen. Er erwiderte ihren Blick. Mit seinem Zähne zeigenden, gewinnbringenden Lächeln überspielte er sein innerstes.

"Enya"

Ihre strahlenden blauen Augen ließen sein Herz höher schlagen. Sie hatte das besondere etwas. Larry wußte, daß er sich von solchen Frauen fernhalten sollte. Hier kamen zuviele Gefühle auf. Zu schnell ließ er sich in eine Beziehung hineinverstricken. Das war etwas, das er bestimmt nicht wollte. Nur einmal dann bin ich wieder weg. Larry liebte die Freiheit zu sehr und verstand die Frauen nicht gut genug, um ein Leben lang mit ihnen zusammen zu leben. Außerdem gab es noch so viele Raumflughäfen, dabei mußten doch so viele Kirschen gekostet werden. Und obwohl er die Frauen nicht verstehen konnte liebte er sie zu sehr. Er liebte sie alle. Er wollte das Leben auskosten. Er wollte es auskosten bis er eines Tages dran verrecken würde. Diesen unumstößlichen Entschluß hatte er sich damals gefaßt. Damals als eine der Erzieherinnen ihm eine saftige und schallende Ohrfeige verpaßt hatte. Nie mehr würde er es zulassen, daß sein Leben von einer Frau vorgeschrieben würde. Aber die Kleine hier war einfach zu hübsch.

"Und wie nennt sich der Sir?"

Fragte sie im Gegenzug. Ein "hmm" entfuhr ihm.

"Du darfst mich Larry nennen"

Sie lächelte verschwörerisch und blickte auf seinen Finger.

"Krummfinger. In einer halben Stunde ein meiner Wohnung. Du weißt wo"

Dann drehte sie sich um und ging zu den anderen wenigen noch anwesenden Gäste dieser Bar, um die letzte Runde zu fragen. Woher soll ich wissen wollte er noch sagen aber sprach den Gedanken nicht mehr aus als es ihm dämmerte. Ah ja, der Zettel. Wie hatte er das nur vergessen können. Larry zog eine mißmutige Grimasse. Zur gleichen Zeit schlug der Barkeeper mit seiner flachen Hand drei mal auf die Theke und ließ lauthals und offiziell die letzte Runde verlauten. Larry konnte noch beobachten wie dieser sich danach in die Handfläche blies. Offensichtlich hatte er zu fest auf die Theke geschlagen. Er griff in seine Jackentasche hinein und zog den Zettel hervor, um zu lesen was dort geschrieben stand.

Titan-Kolonie 8.
Ringweg 124.


Er bewegte lautlos die Lippen als er die Adresse las. Das war nicht weit von hier. Geduldig zog er sich eine weitere Zigarette, zusammen mit Dencels Feuerzeug, hervor. Mit einem lächeln betrachtete er den Anzünder. Er hatte es wieder einmal geschafft. Er würde ihn Dencel wohl zurückgeben müssen. Nächsten Monat vielleicht. In der Zwischenzeit würde es Dencel ungemein aufregen, daß Larry ihm erneut den Anzünder weggeschnappt hatte. Dieser Hurensohn. Bei dem Gedanken trat erneut Larrys gewinnbringendes Lachen in Erscheinung. Dann steckte er sich die Zigarette in den Mund und zündete sie an. Den Zettel steckte er wieder in seine Jackentasche. Dieses Mal jedoch in die andere. Da ist doch etwas?
Larry spürte einen weiteren Zettel. Er zog ihn heraus und öffnet ihn. Zu lesen war eine Ansammlung von Hieroglyphen. Was zum Geier? Nichts davon schien für ihn einen Sinn zu ergeben. Er zerknüllte den Zettel und steckte ihn in die Jackentasche zurück. Muß wohl der alte Besitzer der Jacke darin vergessen haben.

[NPC der A3]

 

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Re: TCN - Fragiler Frieden

Beitragvon Globales Ereignis » 12. Januar 2017 10:39


Unterirdische Kolonie Titan, im SOL-System


Nachdem Humberto die Bar verlassen hatte lief er schwankend in Richtung seines Wohnquartiers. Die Kolonie bestand aus einer riesigen unterirdischen Anlage. Er lief durch die Gänge welche teilweise aus blanken Felsen zu bestehen schienen oder an anderen Orten durch Stahlkonstruktionen verstärkt und ausgekleidet waren. Die Gänge waren breit genug damit Fahrzeuge darauf fahren konnten und wurden durch dutzende Scheinwerfer beleuchtet. Niemand schien um diese Zeit unterwegs zu sein. Dieser Teil der Kolonie wirkte wie ausgestorben. Kein Wunder, die meisten Koloniebewohner schliefen um diese Zeit.
Etwas traf ihm am Hinterkopf. Humberto brach mit einem Stöhnen zusammen. Er hatte keine Zeit zu reagieren. Ein Knie drückte gewaltsam und schmerzhaft in seinen Rücken. Mit einer ungeahnten Schnelligkeit hatte ihn jemand geknebelt und die Hände zusammengebunden. Dann wurde er umgedreht. Ein Mann im mittleren Alter, von mittlerer Größe, mit dunklen Haaren und ergrauten Schläfen schaute auf ihn hinunter.

"Humberto Babangida"

Sprach dieser mit einer heiseren und rauchigen Stimme. Es war der gleiche Kerl gewesen, der dem armen Kerl in der Bar den Arm gebrochen hatte.

"Du wirst mir einige Fragen beantworten. Los auf!"

Humberto wurde nach oben gerissen. Der Kerl schien für sein Erscheinungsbild ungewöhnlich stark -oder geschickt- zu sein.

[NPC der A3]

 

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Re: TCN - Fragiler Frieden

Beitragvon Globales Ereignis » 13. Januar 2017 12:17


Unterirdische Kolonie Titan, im SOL-System

Mit Wohlbefinden blies er den Rauch ringförmig in Richtung Decke. Larry lag auf einem für die Titankolonie ungewöhnlich großem Bett. Die besagte Decke schien, im Gegensatz zum Zimmer, nicht wirklich schmuckvoll verkleidet zu sein. Man hatte es wohl als nicht notwendig empfunden die Stahlverstrebungen zu verkleiden. In gewisser Weise ähnelte diese Decke der seines eigenen Quartiers. Es gab auch hier keine Fenster, was in Anbetracht der Tatsache, daß sie sich weit unter der Oberfläche des Planeten befanden irgendwie nur logisch sein konnte. Das war dann aber auch schon alles. Das eher kleine Quartier schien eine geschmackvolle Einrichtung zu besitzen. Rechts neben dem Bett stand eine kleine Kommode. Darauf stand ein Bild. Neben dem Bild standen zwei Raucherstäbchen und eine Packung Zigaretten. Auf dem Bild waren Enyas Geschwister zu sehen. Glückliche Gesichter -vielleicht war es auch aufgesetztes Glück- blickten Larry entgegen. Rechts vom Bett gab es ein bißchen freien Raum, bevor die Quartiertüre und die Wand dem eine grenze setzte. Der Rest dieses Raums wurde von einem Schreibtisch mit Stuhl eingenommen. Auf dem Tisch lag so etwas wie ein Kommunikations-Pad. Nichts besonderes. Der kalte Boden wurde durch einen billigen aber dennoch zur Einrichtung passenden Teppich überdeckt. Das Ding scheint eine echte Todesfalle zu sein, rutschiges Scheissteil. Der Teppich schien nicht auf den Boden fixiert zu sein. Die Matratze auf der er lag war irgendwie bequem. Vielleicht lag es auch an seinem Wohlbefinden oder am Anblick vor seinen Augen. Direkt gerade aus konnte er einen Blick in das Badezimmer erhaschen, welche aus nichts anderem als einer Dusche, einem Waschbecken und einem Klo bestand. Der Spiegel über dem Waschbecken wurde durch drei weitere Räucherstäbchen untermalt. Doch das wahrhaft schönste dieser Einrichtung war die kaum bekleidete Frau -nun eigentlich trug sie überhaupt keine Kleider- welche vor dem Spiegel stand. Enya, die Kleine aus der Bar. Larry konnte sich nicht genug an ihr satt sehen. Sie war ein wahrhaftiger Glücksfang für ihn gewesen. Und das Gute daran war, sie schien so wie er ebenfalls nur an ein bißchen intimen Spaß interessiert zu sein. Das würde ihn die mühsame Flucht, böse Worte oder was noch schlimmer war, Tränen ersparen. Wenn Larry mit etwas nicht umgehen konnte dann mit weinenden Frauen. Er verzog das Gesicht, nach einem erneuten Zug von seiner Zigarette und blickte erneut an die Decke. Dann erschien wieder dieses gewinnende Lächeln auf seinem Gesicht. Sie ließ ihn sogar in ihrem Quartier rauchen.

"Hast du noch ein bißchen Zeit"

Fragte sie und kam mit einer anmutigen Schritten zurück in das Zimmer. Die Temperatur im Raum war angenehm warm, genau richtig für Larrys Geschmack. Oh ich Glückspilz. Er betrachtete Enya und fühlte sich nicht das geringste bißchen dreist. Sie legte sich neben ihm auf das Bett und nahm ihm die Zigarette aus dem Mund. Genüßlich zog sie daran.

"Nun?"

Fragte sie. Larry griff neben die Kommode und zog dort neue Zigarette aus der Packung. Zum Glück lag dort auch ein Feuerzeug neben den Rauchstäbchen. Ein Umstand den Larry als ungemein praktisch empfand.

"Mein Boss erwartet mich um 1700 in seinem Büro"

Aber du siehst soviel besser aus als Hartmann. Für dich habe ich bis in alle Ewigkeiten Zeit, Schätzchen. Wieder erschien dieses Grinsen auf seinem Gesicht. Enya schien irgendwie davon angezogen zu sein und lächelte ihn an. Anmutig zog sie an der Zigarette und blies den Rauch aus. Vielleicht lag da auch Berechnung in ihren Augen. Wer konnte das schon so genau sagen. Dazu hatte sie einfach zuviele Vorzüge, die nur ein Narr mißachten würde. Und Larry war kein Narr. Sie schmiegte sich an ihn heran und sprach.

"Dann haben wir ja mehr als genug Zeit"

[NPC der A3]

 

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Re: TCN - Fragiler Frieden

Beitragvon Globales Ereignis » 16. Januar 2017 11:53


Unterirdische Kolonie Titan, im SOL-System

"Sie sind zu spät Benedetto!"

Larry blickte diesen Hartmann gleichgültig an. Zumindest versuchte er so zu wirken. Wigald Hartmann, ein wahrhaftiges Arschloch welches das Universum in seine Existenz geschissen hatte. Wigald Hartmann war der Mann wenn es darum ging Lorenzo Di Benedetto auch genannt Larry das Leben schwer zu machen. Er machte sich nicht einmal die Mühe meinen Nachnamen vollständig auszusprechen. Larry empfand es jedoch nicht als notwendig Hartmann zu korrigieren. Das würde den alten Drecksack nur noch mehr anstacheln. Das Büro in dem sich Larry aufhielt, welches offensichtlich zum Transportunternehmen Radius 7 gehörte, wirkte stickig und muffig. Die Deckenleuchten gaben kaum genügend Licht ab, was nicht verwunderlich war. Die Hälfte der Leuchten schienen ihren Geist aufgegeben zu haben. Die Kleine Ständerlampe auf dem Bürotisch schien zwar ein wenig Licht zu vermitteln. Jedoch schien sie das Büro nur noch mehr in ein atmosphärisches Dreckloch zu verwandeln.

"Ich habe sie um 17 hundert erwartet. Nicht eine Minute danach und auch nicht fünf Minuten danach sondern genau zur vorgeschriebenen Zeit. Haben sie gehört?"

Er wiederholte das letzte Wort auf eine betonende und ausdrückliche Weise.

"Sieb--zehn--hund--ert"

Um es gleich nochmals zu wiederholen.

"Sieb--zehn--hund--ert heisst Sieb--zehn--hund--ert heisst Sieb--zehn--hund--ert. Wie oft muss ich das noch sagen? Geht das endlich in ihren Schädel hinein? Ich verliere langsam aber sicher die Geduld mit ihnen"

Mit wem hast du nicht alles schon die Geduld verloren? Larry zuckte entschuldigend mit den Schultern und stellte sich vor wie der alte Fettsack mit seinen wäßrigen, von Tränensäcken unterlaufenen grauen Augen nackt vor ihm sass. Satan weiche von mir. Larry verzog mißmutig das Gesicht. Das machte es nicht besser. Nicht im geringsten. Eine Mimik die Hartmann scheinbar als eine Form von Reue interpretierte. Ein mißmutiges Grunzen entfuhr dem grauhaarigen Mann. Er winkte resignierend ab und schob Larry ein Pad hin, der noch immer wie ein Schuljunge vor dem Pult, hinter dem Hartmann sass, stand. Das Pad zog eine staubige Spur durch den Teil der Tischplatte die kaum mal angerührt wurde.

"Setzen Benedetto!"

Larry sass anständig hin und war wieder darum bemüht gleichgültig zu wirken. Der alte Drecksack muss einem Militärschule besucht haben. Es kann nicht anders sein. Larry war dem mal nachgegangen. Er hatte aber nichts dergleichen entdecken können. Hartmann nahm seine Hornbrille ab und tupfte mit einem sehr unappetitlich aussehenden Taschentuch den Schweiß von der Stirn. Larry unterdrückte ein angeekeltes Nasenrümpfen.

"Es geht um eine Lieferung nach Athena... ähm...von Athena nach..."

Larry blickte auf das Pad wagte es aber nicht es anzufassen. So bissig wie der Alte heute unterwegs war schien ihm das die klügere Variante zu sein.

"Herrgott, jetzt nehmen sie das PDA in ihre verdammten Finger und schauen sie den Auftrag an. Dann sehen sie wohin es nach Athena geht"

Larry ergriff das Pad. Es schien ihm heute schwer zu fallen gelassen zu wirken. Vor Allem als er Hartmann das Ausmaß des Auftrags verkündete. dieses Hornbrillen-scheiss-Gesicht Er würde Wochen unterwegs sein. Er versuchte seine durch Hartmann hervorgerufene Spannung zu verbergen, indem er eine Staubfluse vom Pad strich. So langsam wie möglich aber so schnell wie notwendig, aktivierte er das Gerät und fing an den Auftrag zu lesen, während Hartmann sprach.

"Es handelt sich um medizinische Geräte. Hightech und so. Ich hoffe ihnen ist bewußt welche Verantwortung an sie herangetragen wird"

Hartmann hob seine fleischigen Arme an und blickte Larry auf eine Weise an die implizierte, daß er auch nicht ganz verstehen konnte warum ausrechnet Larry eine solche Aufgabe übertragen wurde.

"Die Route geht von Sol nach Bernard's Star über Morone, Grimstad, Minsk, Lenin, Komarov, Gilmore, bis nach Athena und wieder zurück. Es handelt sich teilweise um autonomes Gebiet, das für Transporter nicht ganz ungefährlich ist. Ich habe ihnen deshalb zwei Jägerpiloten zugeteilt, welche ihren wertlosen Arsch, und was noch viel wichtiger ist, die unbezahlbare Fracht beschützen soll"

Unbezahlbar? Dachte Larry als er darum bemüht war den Auftrag zu lesen, und gleichzeitig den Worten Hartmanns zu folgen. Wer ist der Auftraggeber?. Das verriet sein PDA leider nicht.

"Es handelt sich um Jäger und Stein. Sie kennen die beiden"

John Stein genannt "Cold as Stone" und Max Jäger auch bekannt unter dem call sign "Mad Eagle" waren Larry tatsächlich bekannt. Sie waren keine Brüder aber sie glichen sich irgendwie. Nicht auch das noch. Monate mit Stone und Eagle. Die zwei größten verdammten Quadratschädel welche die Navy aus ihren Reihen entlassen hatte. Hartmann sprach weiter.

"Die beiden werden um 1730 hier sein. Im Gegensatz zu ihnen hege ich bei denen doch tatsächlich die Hoffnung, daß sie pünktlich sind. Sie werden mit ihnen zu ihrem Quartier gehen. Sie haben genau fünf Minuten, um zu packen danach begeben sie sich zum Shuttle. Ich will sie um 1800 nicht mehr auf der Titankolonie sehen"

1800? Larry war geschockt. Er hatte damit gerechnet noch bis Morgen früh in der Kolonie zu verweilen.

"Aber es war doch vorgesehen, daß ich..."

Hartmann unterbrach Larry und war wieder nahe an einem cholerischen Anfall.

"Sie werden tun was ich sage. acht--zehn--hundert. Haben sie gehört. Und dieses Mal werden sie das verdammte shuttle pünktlich nehmen oder sie können sich einen anderen Job suchen. Haben sie mich verstanden? Ich möchte, daß sie den verdammten Transporter heute um 2200 von der Titan-Starbase abgekoppelt haben. Haben sie mich verstanden?"

Larry blieb nichts anderes übrig als zu nicken. Die Zeit war plötzlich sehr knapp bemessen.

"Und Abmarsch"

Hartmann machte ein abschätzende Handbewegung, welche Larry dazu aufforderte seinen Weisungen nachzukommen und das Büro zu verlassen. Nicht, daß er etwas dagegen gehabt hätte. Das Büro wirkte schon so recht klamm. Die dunklen, staubigen und muffigen Räumlichkeiten mit einem jähzornigen Hartmann kombiniert schien einem Alptraum gleich zu kommen. Larry stand auf und verließ ohne zurück zu schauen das Büro. Beim Hinausgehen hörte er noch wie Hartmann eine Kommunikationsverbindung aufbaute und anfing auf die gleiche cholerische Art und Weise zu reden wie er es so eben mit ihm getan hatte. Deine alte läßt dich wohl nicht mehr an dich ran. Kein wunder du alter Drecksack. In Larrys Gesicht erschien wieder dieses Lachen als er sich vorstellte wie Frau Hartmann ihren geliebten Wigald täglich in die Pfanne schlug. Das nennt man Karma. Karma Baby.

[NPC der A3]

 

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Re: TCN - Fragiler Frieden

Beitragvon Globales Ereignis » 17. Januar 2017 12:15


Unterirdische Kolonie Titan, im SOL-System


Cypher stand über der Gestalt gelehnt, welche gut verschnürt und blutig auf einen Stuhl gefesselt war. Seine kalten berechnenden Augen blickten in angsterfüllte Augen. In Humberto Babangidas Augen. Er hatte den Kerl die ganze Nacht verhört. Zu Beginn hatte er gedacht, daß dieser eventuell mit seinen Feinden unter einer Decke steckte. Zu Beginn hatte er gedacht, daß dieser wohl nicht so schlau sein konnte, indem er angab er hätte die Jacke ebenfalls bei einem Glücksspiel verloren. Nichts als Ausreden. Doch mittlerweile war ein bißchen Zeit vergangen. Genug Zeit für eine kleine Unterhaltung. Cypher hatte der Gestalt vor ihm Wort wörtlich auf den Zahn gefühlt. Ein Rinnsal aus Blut schien aus dem Mund, über das schwarze Kinn und auf die Kleidung der Gestalt zu fliessen. Die Blutung würde sich bald von selbst gestillt haben. Es hatte alles nichts genützt. Weder Schläge -Humbertos Gesicht war aufgedunsen, geschwollen und seine Nase war mit Sicherheit gebrochen- noch hat der Zahntrick etwas bewirkt. Immer wieder die gleiche Story. Cypher war Menschenkenner genug um zu wissen, daß dieser Humberto kurz davor war ihm alles das zu sagen was er hören wollte, nur um den Schmerzen zu entgehen. Das bedeutete Humberto wußte nichts. Folter war hier nicht mehr die richtige Methode.

Cypher wich von Humberto, der noch immer auf dem Stuhl sass, zurück. Zumindest hatte er einen Namen. Lorenzo Di Benedetto. Krummfinger Larry ist der Nächste. Wenn dieser die Jacke hatte würde seiner Mission genüge getan sein. Unterdessen war die Zeit gekommen einen Zeugen verschwinden zu lassen. Cypher zog ein Messer. Humbertos Augen weiteten sich.

[NPC der A3]

 

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Re: TCN - Fragiler Frieden

Beitragvon Globales Ereignis » 18. Januar 2017 11:57


Avalonsektor, System Athena, Athena Prime, Drayman City

Ein neuer Anfang

Murmelte sie leiste vor sich hin. Mit geschickten Händen fügte sie die Strähnen ihrer schwarzen Haare zu Zöpfen zusammen. Dabei summte sie ein leises Lied vor sich hin. Ihrer lieblichen Stimme fehlte jedoch die geforderte Technik, um wirklich ein Singstimme zu sein. Mit einem schmunzeln im Gesicht betrachtete sie ihr Gesicht im Spiegel. Ein schmales, hübsches Gesicht mit brauner Haut und dunklen, fast schwarzen Augen. Es waren Augen voller Lebensfreude und Wärme. Mit einer weiteren Geschickten Bewegung befestigte sie den Zopf. Sie hatte nun viele kleine Zöpfe in ihr Haar geflochten. Ein Lächeln ließ weiße Zähne aufblitzen. Sie hatte ein schönes Lachen. Das Lachen eines Engels, wie ihre Mutter ihr immer wieder versicherte. Haben Engel nicht blonde Haare? fragte sie sich selbst. Sie stammte jedoch aus einer Singhalesischen Kolonie im Avalonsektor ab, so wie auch ihre Mutter. Jaya kannte nur Athena. Denn hier war sie geboren. Die Singhalesen, so hatte Jaya gehört, sollen aus dem asiatischen Raum von der Erde im Sol-System gekommen sein. Sie hatte sich während ihrer Teenagerzeit mal tiefer damit befaßt. Jedoch konnte sie nicht so recht festmachen, woher sie genau stammte. Kam sie vom indischen Festland oder eher von dieser kleinen Insel im Süden dieses ehemaligen Landes? Zumindest würde sie sich nicht als Engel bezeichnen. Vielleicht wäre sie eine Hinduistische Gottheit, die Göttin Parvati etwa? Wenn sie nur daran glauben würde.

Jayashree

Sie hörte die Stimme ihrer Mutter rufen.

Raul ist hier

Das Lächeln verschwand aus Jayas Gesicht. Sie hatte keinen Lust diesen aufgeblasenen Schönling zu empfangen. Viele ihrer Freundinnen beneideten sie darum, daß er ausgerechnet "ihr" den Hof machte. Und es stimmte, er sah wirklich gut aus. Jedoch war er auch ungemein von sich selbst überzeugt. Er war so sehr von sich selbst überzeugt, daß Jaya ihn als arrogant bezeichnen würde. Nein, sie hatte keine Lust ihn zu sehen. Sie hatte keine Lust ihm erneut einen Korb zu verpassen. Zwischen ihnen war es aus. Was konnte er zwischen "es ist vorbei und geh mir aus den Augen" nicht verstehen? Hartnäckigkeit war das falsche Wort. Besessenheit traf es schon eher. Ein Wunder, daß er sie nicht stalkte...? Sie zuckte zusammen. Was wäre wenn? Schnell verdrängte sie diesen Gedanken wieder. Eine Zeit lang war sie in ihn verliebt gewesen. Das Gefühl blieb jedoch nicht lange bestehen. Recht schnell zeigte er seinen wahren Charakter. Sie hatte keine Lust auf seine psychologischen Spielchen. Sie würde sich von einem Gecken wie Raul nicht in den Wahnsinn treiben lassen. Er war es nicht wert.

Jayashree, hörst du mich!

Rief ihre Mutter mit einer Stimme die keinen Widerspruch zuließ. Jaya verdrehte seufzend die Augen.

Ich komme Mutter

[NPC der A3]

 

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Re: TCN - Fragiler Frieden

Beitragvon Globales Ereignis » 19. Januar 2017 11:32


Avalonsektor, System Athena, Athena Prime, Drayman City

Sie drehte ihr Antlitz vom Spiegel weg und lief aus ihrem Zimmer hinaus. Die Türe öffnete sich automatisch. Die Einrichtung ihres Heims war auf dem höchsten technischen Standard. Jaya kannte es nicht anders. Ihre Mutter war eine angesehene Ärztin. Momentan arbeitete sie für die Pilotenakademie auf Athena. Dadurch konnte sie Jaya und sich selbst einen sehr hohen Lebensstandart ermöglichen, auch ohne Vater. Sie folgte dem geschmackvoll eingerichteten Flur entlang. Der hellblaue Teppich paßte dabei zu den Bildern an der Wand. Anschließend betrat sie den Empfangsbereich ihres Hauses. Dieser Bereich war ebenfalls sehr geschmackvoll eingerichtet. An den weißen Wänden hingen Strand und Meeresbilder. Der blaue Teppich unterstrich das ganze noch. Neben ihrer Mutter stand Raul, braun gebrannt und gut aussehend. Ein frischgebackener Pilot der TCN. Ein Grund mehr sich nicht nochmals in ihn zu verlieben.

Raul

Sie versuchte ihn so kühl wie möglich zu begrüßen. Tatsächlich war das nicht schwer, denn das was sie für ihn fühlte war nicht viel. Genaugenommen fühlte sie nichts für dieses Schwein.

Jayashree

Rauls Mund lächelte. Ein zynisch wirkendes Lächeln, welches seine Arroganz nur noch unterstrich. Wie konnte sie das jemals als Charme abgetan haben? Ihre Mutter hatte sich mittlerweile zurückgezogen.

Du siehst wunderschön aus, wie immer

Und sogleich fing er an Süßholz zu raspeln.

Ich hoffe ich störe dich nicht. Ich wollte nur...

Das tust du aber...

Jaya ließ ihm keine Zeit den Satz zu Ende zu sprechen. Sie wollte ihm nicht einmal den Ansatz eines Hauchs, einer Chance lassen sie erneut um den Finger zu wickeln.

Ich bin mir sicher, daß du dich an meine letzten Worte erinnerst. Ich befahl dir dich auf nimmer wiedersehen davon zu schleichen

Für ihn stellte sie nur eine weitere Trophäe dar, die es zu erobern galt. Der Reiz an dem ganzen war wahrscheinlich derjenige, eine Trophäe ein zweites Mal zu erobern. Sie hatte seine Spielchen satt. Raul wirkte gekränkt. Sie kaufte ihm das nicht ab.

Ich möchte auch nicht wissen warum du schon wieder aufgetaucht bist und warum meine Mutter dich überhaupt hereingelassen hat

Doch sie wußte warum ihre Mutter das getan hatte. Er hob abwehrend die Hand.

Schon gut, schon gut ich gehe. Ich wollte dir nur Lebewohl sagen.

Raul drehte sich um und trat zur Tür hinaus. Sprachlos blieb sie für einen Moment im Eingangsbereich ihrer Wohnung stehen. Damit hatte sie nicht gerechnet. Doch es überraschte sie dennoch nicht. Dieses verhalten paßte zu ihm. Raul hatte gewußt wie sie bei seinem erneuten Auftauchen reagieren würde, und es eiskalt ausgenutzt, um seine Psychospielchen zu spielen.

Zur Hölle mit ihm

Sprach sie leise vor sich hin. Unerwartet hörte sie die Stimme ihrer Mutter hinter sich. Hatte sie etwa gelauscht?

Du bist hart zu ihm

Jaya blickte zu ihrer Mutter und wischte sich dabei eine Träne weg, eine Träne der Wut.

Mutter, du weißt was er mir angetan hat

Das wissende Nicken ihrer Mutter unterstrich ihre Worte nicht wirklich.

Jayashree, vielleicht solltest du ihm nochmals eine Chance geben

Ihre Mutter war ein wenig kleiner als sie. Obwohl sie für ihr Alter noch recht jung aussah besaß sie bereits einige sichtbar grauen Stellen in ihrem schwarzen Haar. So wie auch Jaya war ihre Haut dunkel und wiesen wenige Sorgenfalten auf. Vor Allem war ihre Gesichtsmimik hart und deutete ihre unverrückbare Autorität als Ärztin an. Jaya entgegnete nichts auf die Worte ihrer Mutter. Das war der eine Punkt wo sie sich nicht hineinreden lassen würde. Von niemanden, auch nicht von ihrer Mutter. Ein Seufzen entfuhr ihrer Mutter.

Dein Make-up ist verschmiert.

Sagte sie ruhig und wendete sich ab. Vor einigen Jahren wäre Jaya für die Art ihrer Mutter -die Verstehende vorzugeben aber dennoch immer etwas zu finden was man kritisieren konnte- an die Decke gegangen. Sie war jedoch kein Pubertierendes Mädchen mehr. Darüber war sie hinweg. Dennoch schmerzte die Tatsache, daß ihre Mutter nicht einmal nachfragte wie es ihr ging. Sie strich sie sich eine weitere Träne weg. Es stimmte. Ihr Make-Up war verschmiert. Sie hatte Wimperntusche an ihrer Hand. Ihre Mutter hatte das, analytisch wie sie war, korrekt dargestellt. Noch blieb ein wenig Zeit, um es wieder zu richten. Viel war es jedoch nicht.

[NPC der A3]

 

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