FIREKKA- Die Winde des Schicksals
von Globales Ereignis » 7. Januar 2017 20:28
Wurde nicht eine brillante Anführerin in der Vergangenheit noch mehr unter den Schwärmen respektiert, als deren eigenen Wünsche? Musste eine Teehyn Ree zwangsweise eine hervorragende Anführerin sein? Bekam sie es nicht in die Wiege gelegt oder eher ins Nest im Fall der Firekkaner? Die Pläne eines Einzelnen waren Makulatur angesichts eines sich ständige im Wandel befindlichen Universums. Sollten die Schwärme nicht den alten Lehren folgen, den Winden so entgegentreten wie sie kamen? Doch es gab in den letzten Jahrzehnten große Änderungen im Universum.
So war Rikik im Sinne der traditionellen Regeln erzogen worden, doch der Tod ihrer Mutter und das Auftreten der Kilrathi und der Menschen hatte dies alles geändert. Was blieb war das Amt der Tehhyn Ree. Rikik hatte keine eigenen Nachkommen. Ihre Tante war schon seit langer Zeit tot. Ja, natürlich, es gab da noch ein paar entfernte Verwandte, die zu ihrem Schwarm gehörten. Aber keine hatte die wirkliche Eigenschaft für eine oberste Schwarmführerin.
Die Tehhyn Ree lebte schon lange nicht mehr unter ihrem Schwarm. Je älter sie wurde, desto mehr zog sie sich auf den zweiten Planeten der kleinen planetarischen Allianz der Firekkaner zurück, T'kirsa. Besiedelt von ihrem Volk vor einigen Jahrzehnten. Was war nun besser für die Zukunft der Firekkaner? Mit diesen Gedanken schlief Rikik friedlich ein um nie wieder aufzuwachen. Ihr Herz hatte versagt.
T'kirsa
Rikik wurde auf T'kirsa verbrannt, wie es ihrem Wunsch entsprach. Der erste Planet, den die Firekkaner besiedelt hatten. Der war stets ein Zeichen der Stärke eines recht kleinen Volkes für sie gewesen. Ein Zeichen der Hoffnung und der Zukunft. Trotz der Horden Kilrathi die vor vielen Jahren den Heimatplaneten überfielen, hatten sie es geschafft.
Kr‘ itai stand neben Rai' tee und verfolgte relativ ungerührt die Begräbniszeremonie der verstorbenen Tehhyn Ree. Rikik war zwar eine Angehörige ihres Schwarms gewesen und die oberste Schwarmführerin, aber sie hatten sich nur einige Male persönlich getroffen. Daher bestand auch kein sehr enges Band und die Trauer hielt sich in Grenzen. Auch hatte es keinerlei Streitigkeiten um die Nachfolge gegeben, wie man es vielleicht bei anderen Rassen erwartet hätte. Rai' tee war die ältere Schwester von Kr‘ itai . Deren Mutter wiederum war über viele Ecken mit der Verstorbenen verwandtschaftlich verbunden. Und da es sonst niemanden mehr gab, musste es eben Rai' tee sein. Welche erst überrascht war, da man nicht mit einem nicht so frühen Ableben Rikiks gerechnet hatte. Doch sie schien sich der Rolle zu fügen.
Zu Ehren der Toten wurde eine Feuerzeremonie abgehalten. Diese fand nach Einbruch der Dunkelheit statt, da das Licht der Fackeln sonst nicht so eindrucksvoll gewesen wäre. Ein Dutzend Firekkaner versammelten sich mit erwähnten Fackeln und erhoben sich in die Lüfte. Die Flugfiguren, welche sie ausführten waren absolut perfekt und harmonisch. Aus ihnen sprach die Seele des Schwarms, die Seele aller Schwärme. Die Fackeln schrieben Muster in den nächtlichen Himmel. Uralte, seit Generationen überlieferte Rhythmen, von denen man teilweise nicht mal mehr die genaue Bedeutung kannte. Als zukünftige Tehhyn Ree, sprach Rai' tee die zeremoniellen Worte dazu. Die Muster wurden mit der Zeit immer komplizierter und die Firekkaner verwoben ihre rituellen Gleitbewegungen miteinander.
Kr‘ itai hielt derweil eine brennende Fackel an Rikiks Begräbnishügel, auf dem die Leiche aufgebahrt war. Während über ihr das Muster des Schicksals gewoben wurde, verbrannte Rikiks Körper zu Asche und ihre Seele flog in die Unendlichkeit, die keine Rasse je besiegen konnte.
