Phelan ergab sich schweigend seinem Schicksal und legte den Rechten Arm frei. Es war nichts wirklich beeinträchtigendes, einfach ein etwas längerer Cut im Oberarmbereich.
There is nothing noble in being superior to your fellow man; true nobility is being superior to your former self
Adhara desinfizierte und säuberte die Armverletzung. Sie war nicht besonders tief und hatte bereits aufgehört zu bluten. Es reichte aus, sie mit einer Kompresse zu verpflastern.
Anders sah jedoch seine Stirn aus.
"Das werde ich nähen müssen. Bitte versuchen Sie, die Stirn zu entspannen und sill zu 'alten."
Kovac würde vermutlich schief gucken, da sie mi links nähte, doch es war etwas, was sie sich nach ihrer Verletzung über Monate mit der größten Beharrlichkeit selbst angeeignet hatte.
Phelan sah die Nadel aus dem Augenwinkel, schluckte Kurz da ihm Nadeln generell etwas suspekt waren, schloss dann jedoch die Augen und entspannte sich so gut es ging
There is nothing noble in being superior to your fellow man; true nobility is being superior to your former self
"Denken Sie an etwas Schönes.... Ein saftiges Steak frisch vom Grill... ein kühles Feierabendbier...."
Vielleicht mochte es seltsam sein, während des Nähens einer Wunde von Steak zu reden, aber in der Regel funktioniere es bei eher angespannten Patienten ganz gut, sie mit alltäglichen Dingen wie Essen abzulenken.
"Alors.... fertig. War doch 'alb so schlimm, n'es-ce pas?"
" 'unger ist doch ein gutes Zeichen", zwinkerte sie.
Zumindest, wenn man bedachte, was er gerade hinter sich hatte. Einen Ausstieg zu verpacken fiel wohl selbst den erfahrensten Piloten nicht allzu leicht. Ihr selbst fiel aus ihrem eigenen Berufsleben kaum etwas Vergleichbares ein.
Wenig später saßen sie zusammen mit Dokor Kovac vor den Röntgenbildern. Sie waren unauffällig. Mit seinen Halswirbeln war alles in Ordnung. Adhara tastete noch einmal Phelans Nacken ab.
"Sie sollten etwas für Ihre Nackenmuskulatur tun. Massagen. Und die Muskeln kräftigen. Sie 'atten diese Verspannungen schon vor Ihrem Ausstieg, n'est- ce pas?"
Phelan zuckte wieder leicht zusammen und nickte dann
Ja, das habe ich jetzt seit zwei, drei Wochen, ist aber nicht wirklich schlimm oder hinderlich nur einfach ein wenig unangenehm. Ich komme im Moment halt genau so wenig wie alle an Bord zum entspannen, aber hey, das ist halt unser Job
There is nothing noble in being superior to your fellow man; true nobility is being superior to your former self
Sie massierte die Stelle leicht, bei der er am meisten zusammen gezuckt war.
"Sie warten Ihre Jäger .... Was ist mit Ihnen selbst?"
Bei der Frage drückte sie etwas fester.
"Sie sollten sich selbst ebenso viel wert sein, wie Ihre Arbeitsmaterialien. Auch wenn es vielleicht 'nur' eine Lappalie ist, wie ein verspannter Nacken... Genau wie ein Jäger, bei dem vielleicht irgendwas besser geölt werden müsste, funktionieren Sie im Dienst besser, wenn Sie sich die Zeit nehmen und auf Ihren Körper 'ören..."
Adhara beendete ihre Massage und drückte Phelan noch ein Päckchen mit Kompressen für seine beiden Wunden in die Hand.
"Machen Sie bitte am Empfang einen Termin für morgen zur Kontrolle. Dann werden wir entscheiden, wie schnell wir Sie wieder in einen Jäger steigen lassen. Sollte bis dahin irgendetwas sein: plötzlicher starker Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit.... zögern Sie bitte nicht und kommen sofort vorbei. So, und nun führen Sie ihre Frau mal schön ins Kasino aus 'eute Abend und gönnen Sie sich Ihr Steak."
"Die Pflege der Seele ist genauso wichtig wie die des Körpers- und Ihres Jägers."
Sie lächelte ihn freundlich an.
An der seelischen Pflege mangelte es hier aktuell- zumindest auf professioneller Ebene. Umso wichtiger wurden in diesem Fall der Zusammenhalt in den Einheiten, Geschwadern, Freundeskreisen und Partnerschaften.