Seine Worte vom gemeinsamen Weg zauberten ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. War ihre Sorge dann doch unbegründet, wenn er es noch als 'zusammen laufen' empfand?
"Ich 'atte mich nur gefragt, ob ich dir gerade zu große Schritte mache, während du eher auf der Stelle trittst... Du warst immer der Ehrgeizigere von uns beiden... und 'ast ein eigenes Kommando abgelehnt, damit wir zusammen bleiben können."
Sie suchte seinen Blick, sah ihn aus großen grünen Augen an.
"Oui, je sais.... du wirst mir jetzt sagen, dass ich das nicht muss- aber ich 'abe deshalb ein schlechtes Gewissen. Und jetzt, wo mir meine eigenen Ziele immer klarer und greifbarer werden- und ich mir den Arsch dafür aufreiße, sie zu erreichen....da 'abe ich Angst, dir voraus zu eilen... Bitte... sag mir rechtzeitig Bescheid, wenn ich einen Gang zurückschalten soll, ok? Ich will, dass wir gemeinsam gehen und nicht Fangen spielen müssen."
Keine Sorge. Ich werde dich schon rechtzeitig an die Leine nehmen.
Man merkte schnell wie scherzhaft diese Aussage war. Er sah in ihre grün leuchtenden Augen und küsste Adhara dann. Nur sehr langsam löste er sich von ihr und hauchte leise in ihr Ohr.
Wir sind beide hier. Auf diesem Schiff. Das allein zählt.
Nach und nach lehnte er sich wieder etwas weiter zurück und sprach mit normaler freundlicher Tonlage.
Außerdem....je mehr Zeit wir miteinander verbringen und je länger ich über diese Kommandosache nachdenke merke ich, das es eine der besten Entscheidungen gewesen ist, die ich getroffen habe. Ehrlich gesagt war ich noch nicht so weit für das erste eigene richtige Kommando. Muss noch ein bisschen was lernen. Das habe ich erkannt dank dir. Also von daher ist für mich im Moment alles gut und ich bin glücklich so wie es jetzt ist.
Zärtlich erwiderte sie seinen Kuss. Sein Lächeln und sein kleiner Spruch sagten ihr schnell, dass ihre Sorgen unbegründet waren. Doch was ihr letztendlich gefühlte tausend Steine vom Herzen fallen ließ, war, es ausgesprochen zu hören, dass auch er nicht mit seiner Entscheidung haderte, das eigene Kommando noch nicht angenommen zu haben. Im Gegenteil: er hielt es für eine der besten Entscheidungen.
Adhara griff nach seiner Hand und drückte sie sanft. Sie schaute auf ihre beide Hände und lächelte glücklich.
"Wir sind beide 'ier.", bestätigte sie. "Und deine Grandma wäre gerade sehr stolz auf uns. Und ich bin unglaublich erleichtert, dass du dir selbst nicht mehr diesen Druck auferlegst, dich deinem Vater beweisen zu wollen." Das sollte dir auch mehr Ruhe geben.
Und dieses "Ruhe" war nicht zweideutig gemeint. Kurz fragte sie sich, was wohl ihre eigenen Eltern denken würden- abgesehen von der Erleichterung darüber, dass sie den zuerst eingeschlagenen Weg nun doch fortsetzte- wenn auch auf ihre eigene Art und Weise. Würden sie Marcus mögen? Sie erwischte sich bei Träumereien über 'Was wäre wenn'- Situationen in der Zukunft.... und ihr Lächeln wurde eine Spur verklärter bis sie sich schließlich aus ihren Gedanken riss.
"Wir sollten schnell was bestellen bevor du gleich los musst..."
Marcus öffnete seine Uniform und kramte in der Innenseite kurz umher bis er ein kleines Päckchen hervorholte. Liebevoll verpackt mit einem kleinen Schleifchen.
Das ist für dich. Wenn es mal wieder soweit ist das wir monatelang voneinander getrennt sind.
Er überreichte ihr das Päckchen und man spürte das es ein Buch sein muss.
Neugierig beobachtete sie, wie er etwas aus seiner Uniformsjacke kramte. Und ihre Augen wurden größer als es nicht ein PDA oder irgendetwas war, was man für den Dienst benötigte... Es war ein kleines Päckchen mit Schleife. Adharas Herz klopfte. Es war das erste Geschenk, das sie von ihm an Bord erhielt. Bisher hatten Krieg und Katastrophen ihnen nicht wirklich die Möglichkeit dazu geboten. Umso überraschter war sie, dass er hier im Orbit von Gilmore die Möglichkeit gefunden hatte.
Es war ein kleines Buch, welches sie direkt aufschlug: Ein Fotobuch, angefangen mit den paar wenigen Bildern aus Miami, inklusive dem mit Grandma ... bis hin zu ihren unbeschwerten Urlaubserinnerungen von Athena ... Bilder, die sie von einander gemacht hatten, Bilder die sie zusammen zeigten.... Seite für Seite zauberte ein größeres Strahlen in ihre Augen.
"Danke. Das 'ätte ich bei den kalten Nächten auf Gilmore gut gebrauchen können ", lächelte sie und zog ihn zu einem langen zärtlichen Kuss zu sich.
"Ich 'offe aber, dass wir so schnell nicht mehr so lange getrennt sein müssen. Dass du gleich Schicht 'ast ist schon schlimm genug..."
Sie setzte ein trauriges Gesicht auf und zwinkerte dann, während sie das kleine Buch an sich drückte.
"Aber wenn ich dich nicht 'aben kann, dann nehm ich eben diesen 'eißen Typen von diesem Foto 'ier um mir warme Gedanken zu machen."
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