Adhara stand an der Tür von Commander Nakamura, beziehungsweise vor dem Schreibtisch des Varni Sternenvogel. Bei dem Thema, über das sie sprechen wollte, wollte sie Marcus lieber raushalten bevor es übles Gerede gab. Es reichte ihr seine emotionale Unterstützung. Den Rest wollte sie alleine regeln, wie sie bereits geregelt hatte, ihr Studium wieder aufzunehmen.
"Bonjour Major. Ich würde gerne Commander Nakamura sprechen."
Der Kopf dreht sich in Corbeaus Richtung und die Augen drehen sich ebenfalls nach vorne. Das war für Menschen angenehmer als, wenn sich die Augen wie sonst, mal hierhin und mal dahin bewegten. So hatte ich das zumindest festgestellt, auch wenn es für mich anstrengend ist.
Wenn Jene noch einen Moment Platz nehmen möchte. Dieser wird kurz nachsehen
Die Augen gehen einen Moment von ihr weg, auf die links und rechts neben ihm aufgestellten Holoschirme. Dann wenige Augenblicke später wieder nach vorn auf Corbeau.
Bitte Jene kann eintreten
Der Summer für die Türöffnung vom XO Büro (das mit dem Wolfswappen drauf) wird betätigt.
Sehr bemüht, aufgrund der Augenbewegungen nicht allzu fasziniert zu starren, wartete Adhara bis der Varni ihr das Ok gab, einzutreten. Das Miteinander der unterschiedlichen Rassen waren etwas, was Adhara an der Sewastopol sehr mochte. Zuvor bei den Marines waren - zumindest um sie herum- ausschließlich Menschen gewesen. Gerade von den Kilrathi auf der Krankenstation konnte sie viel lernen, wenn es darum ging, mit eingeschränkter Feinmotorik zu behandeln.
"Merci beaucoup", bedankte sie sich und trat in Nakamuras Büro ein, wo sie einen Augenblick zögerte. Auf der Krankenstation hatten sie sich recht locker unterhalten, als Nakamura noch Kommandantin gewesen war. Doch nun war sie es, die etwas von ihr wollte.... Sie entschied sich für ein förmliches Salutieren.
Adhara nahm auf einem der angebotenen Stühle Platz.
"Ma'am, ich denke über einen Wechsel von den Marines zur Navy nach."
Nein, Smalltalk war nicht Adharas Ding. Warum um den heißen Brei reden, wenn man doch direkt in einem Satz zum Punkt kommen konnte?! Ihr Blick war offen und fest auf die XO gerichtet.
Für einen Moment war leichte Irritation in ihrem Blick zu erkennen, als Nakamura auflachte, schließlich meinte sie es ernst und war hier um sich über ihre Perspektiven zu informieren. Doch die Erklärung entspannte sie wieder.
"Wenn Sie einen Blick in meine Akte geworfen 'aben, wissen Sie den Grund. Ich arbeite 'art dafür, Ärztin zu werden, mein Traum..besser gesagt mein Ziel ist es, irgendwann einmal CMO zu werden. Mit meiner Vergangenheit ist das schwierig, überhaupt je Offizier zu werden. Ich möchte einfach einen Neuanfang mit weißerer Weste, wenn Sie verstehen was ich meine...."
Entschuldigung, ich habe nicht über den Vorgang an sich gelacht, sondern darüber das ich einmal eine ähnliche Situation hatte. Aber zurück zu ihrer Frage. Ein Streitkraftwechsel lässt sich sicherlich machen, wird allerdings ein Weile dauern und wie weiß die Weste hinterher ist hängt von etlichen Dingen ab.
Ich rufe mir kurz ihre Akte auf einem der Holoschirme auf. Die Angaben eine Weile angeschaut und dann den Schirm zu ihr gedreht.
Im Großen und Ganzen eine ziemlich bunte Akte. Die Hauptprobleme sehe ich am ehesten hier in diesen Einträgen. Dinge zu hinterfragen ist lobenswert und zeugt davon das man Nachdenkt. Problematisch ist allerdings das viele Operationen darauf beruhen das jedes Zahnrad so dreht wie es vorgesehen ist.
Ein kurze Pause und den Schirm wieder zurückgedreht.
Da gibt es zwischen Navy und Marines wenig bis gar keinen Unterschied. Nachdem was ich bisher allerdings hier an Bord von ihren Vorgesetzten gehört habe hat sich das einiges gebessert und Bones hat bisher nicht einmal gegrummelt. Das ist ein sehr gutes Zeichen
kurzes Lächeln huscht über das Gesicht
Und auch sonst scheinen sie auf Andere einen eher positiven Einfluss zu haben. Das mit dem Offizier werden wird auch in der Navy nicht einfach, aber mit Sicherheit einfacher als bei den Marines. Zumindest nach der Aktenlage. Und geschafft haben das Einige, mich selbst eingeschlossen.
wieder ein kurzes Lächeln, dann wieder ernster
Es wird eine Menge Fragen und noch viel mehr Papierkram geben. Letzteres ist einfacher zu handeln. Wenn sie also noch irgendwelche Skelette im Keller liegen haben sollten die vor dem Wechselantrag verschwinden. Von meiner Seite her werden hier keine Steine gelegt, im Gegenteil. Die Frage ist nur ob die Marines sie ziehen lassen wollen
Dann wieder abwarten auf die Reaktion, kurzen die Augen reibend.
Judge not thy enemy by the strength of his arm, but rather by the cunning of his brain
Adhara wurde etwas nervös, als der Commander ihre Akte aufrief. Williamson hatte sie es zu verdanken, dass Einiges noch etwas verharmlost eingetragen wurde.
"Ma'am, ich versichere Ihnen, dass das Meiste davon in einer Zeit passiert ist, in der ich mit persönlichen Schicksalsschlägen, gesundheitlichen Problemen und vollkommener Perspektivlosigkeit zu kämpfen 'atte. Auch wenn das mein Verhalten nicht entschuldigen kann, so ist es vielleicht zumindest eine Erklärung. Die Sewastopol und ihre Besatzung 'aben mich verändert. Ich 'abe gelernt, mich wieder der Zukunft zu öffnen, statt dem Vergangenen nachzutrauern."
Als Nakamura erwähnte, dass sie auf andere einen positiven Einfluss hatte, konnte Adhara ein Lächeln nicht zurückhalten. Auf wen sie da anspielte wusste sie nur zu gut und es tat gut, zu indirekt zu hören, dass Marcus in Dienst nicht mehr in die von den Loyalisten eingetrichterten Muster verfiel.
"Auf Gilmore wurde mir zum ersten Mal ein eigenes Kommando über bestimmte Operationen übertragen. Einmal sogar von Admiral West persönlich. Inzwischen 'abe ich die "andere" Seite kennen gelernt und weiß, wie es sich anfühlt, zu fürchten, dass das eine oder andere Zahnrad nicht greifen könnte... Fragen Sie Lt Col Baker wie ich mich geschlagen 'abe, wenn Sie eine objektive Einschätzung meiner Führungsqualitäten brauchen. Er war mir dort eine große 'ilfe."
Skelette im Keller..... Adhara überlegte einen Augenblick. War ihre Affäre mit Ben eine Leiche im Keller, die ihrer Karriere hinderlich werden konnte? Allerdings war er wohl die letzte Person, die ihr Steine in den Weg legen würde... Und er war nicht mehr hier um sie "nicht gehen zu lassen"...
"Mein gravierendstes "Skelett" ist vermutlich eine langjährige Affäre mit einem Vorgesetzten, der nun nicht mehr an Bord ist... Es gibt ein paar Leute, die davon wissen und mir- berechtigt- die Schuld an seinem Versetzungsgesuch geben. Könnte man mir daraus einen Strick drehen?", fragte sie ehrlich.
Einen Strick denke ich nicht, aber missgünstige Geister könnten versuchen da nachzugraben und Steine in den Weg legen die man erst später bemerkt. Oder versuch das wieder hochzubringen wenn wichtige Moment anstehen. Von diesen Geistern hat die Menschheit leider eine Menge
Es klingt fast so als würde aus Erfahrung geredet werden.
Ein kurzes zurechtzupfen der Uniformärmel und etwas entgegen kommen in ihre Richtung
Solange es nur eine Affaire war sehe ich keine wirklichen Probleme. Schließlich waren sie ja nicht mit ihm verheiratet oder ? Die Kammer für die Ärzte hat mitunter ein verträumtes Ansinnen von weissen Kitteln. Muss nicht immer stimmen, aber ich will nur die möglichen Hindernisse aufzeigen, damit sie sich vorbereiten können. Von der Seite der Sewastopol aus wird hier nichts in den Weg gelegt, eher im Gegenteil
Judge not thy enemy by the strength of his arm, but rather by the cunning of his brain