Chaos und Disziplin

Die TCS Solaris ist ein Confederation-Klasse Dreadnought und das Kommandoschiff von Marshall Ghad Buloth.
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Chaos und Disziplin

Beitrag von Raza »

Auf ihre Stiefel starrend saß Sarah mit den Ellenbogen auf ihre Oberschenkel gestützt im Shuttle das sie auf die Solaris bringen würde. Neue Position, neues Leben. Nicht wirklich ihre erste Wahl, aber besser als unehrenhaft entlassen zu werden. Nur weil sich ein engstirniger Admiral auf die Füße getreten fühlte. Egal. Jetzt war es so wie es war. Sie trat die Stelle des 1.Offizier der Solaris an. Nicht das sie großartig ne Ahnung von der Kommandoebene hatte, aber ihr alter Captain wird sich schon was dabei gedacht haben, als er sich für sie einsetzte.
Oder aber der Grund dafür lag weniger bei ihr als eher beim Captain der Solaris. Marshall Buloth. Berüchtigt für seine schon fast fanatische Befolgung der Regeln strikt nach Handbuch. Humorlos wie ein Ziegelstein und absolut von dem Prinzip der Effizienz überzeugt. Sarahs Traumvorgesetzter. Dabei konnte sie ja so gut mit Regeln und liebte das "äußerst interessante" Handbuch abgöttisch.
Sie war sich sicher, dass vermutlich keiner freiwillig die Position antreten wollte. Vielleicht wäre es besser gewesen einfach abzuhauen und in das Kopfgeldjäger Business einzusteigen.
Die Durchsage des Piloten, dass sie sich im Landeanflug befanden, nahm sie nur nebenbei wahr. Das Getuschel der Kadetten jedoch ließ sie aus ihren Gedanken fahren. Sie hob den Kopf und blickte die Gruppe mit erhobenen Brauen an. Nun fragen sie schon Kadett oder wollen sie weiter so tun als würde ich nichts mitbekommen? Ertappt blickte der Kadett zu Boden und holte tief Luft. Entschuldigen Sie Ma'am. Ich wollte ihnen nur sagen das es mir eine Ehre ist mit einem Ass wie Ihnen auf der Solaris zu dienen. Und... er stockte kurz, ehe er erneut ansetzte Stimmt es dass, sie ihren Jäger in einen Bomber haben krachen lassen und kurz vorher ausgestiegen sind? Sarah musste schmunzeln und sah wieder auf ihre Stiefel. Ich hatte keine Munition mehr.
Mit den Worten ging ein Ruck durch das Shuttle, als es auf dem Flugdeck der Solaris aufsetze. Der Kadett grinste und blickte zu seinen Kameraden. Ich habs euch doch gesagt, die ist der Hammer flüsterte er leise.
Sarah stand auf und warf sich ihren Seesack über die Schultern. An den Kadetten vorbei sagte sie Nehmen sie mich nicht als Vorbild. Ich bin verrückt, so sagt man.
Ihr Weg führte sie die Rampe hinab auf das Flugdeck, wo sie ihren Blick schweifen lässt. Ein wenig wehleidig blieb dieser bei den Jägern hängen, an denen emsig gearbeitet wurde. Diese Zeit war für sie vorbei, auch wenn sie es immer noch nicht so richtig wahrhaben wollte.
Nachdem sie sich offiziell auf dem Schiff registrierte und beim Quartiermeister das Übliche erledigte, begab sie sich auf das Kommandodeck und direkt zum Büro des Captains. Da Summer überbewertet wurden klopfte sie, vermutlich ein wenig zu stark, an die Tür.
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Re: Chaos und Disziplin

Beitrag von WarLord »

Sarah konnte sich sicher sein, erleben, schmecken und fühlen, dass jeder an Bord, dem sie begegnete, versessen und Pflichtbewusst seinem Dienst nachging. Jeder war maximal kurz angebunden, auf das Minimum an Interaktion beschränkt. Selbst das Nicken eines anderen Offiziers im Aufzug wirkte für diese bereits wie eine Tortur, als müsste er sicherstellen keine Zeit und Energie zu vergeuden. Die Anspannung war spürbar, aber auch irgendwie unnötig. Die Position der Solaris war geheim, in einem vermeintlich strategisch unwichtigen System, mehrere Systeme von der Front entfernt. Dafür konnte man meinen, dass der Boden mehrmals am Tag gereinigt wurde und nicht einen Fingerabdruck auf einem der Displays für Steuereinheiten war zu sehen. Schlichtweg war es beengend, und das obwohl die Solaris zu den größeren Schiffen gehörte und mit ihrem Status als Flaggschiff nicht schlecht ausgerüstet war.

Auf dem Kommandodeck angekommen, wurde die Stimmung noch bedrückender. Die Brückenbesatzung war absolut angespannt und beschäftigt und bei genauerem Hinblick, waren es Routineaufgaben, Prüfungen, Systemchecks. Niemand traute sich einen Fehler zu machen oder auch nur länger zu brauchen als bei der gleichen Routineprüfung, die man am Tag zuvor auch schon mehrfach exerzieren musste.

Auf ihr Klopfen hin, kommt keine Reaktion. Der Präsenzstatusmelder am Türschild meldet jedoch grün, das Büro ist besetzt und die gesuchte Person scheint anwesend und frei zu sein. Wenn sie sich umdreht, sieht sie verstohlene Blicke für wenige Sekunden in ihre Richtung gehen von anderen Offizieren, die sich dann schnell wieder umdrehen.
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Re: Chaos und Disziplin

Beitrag von Raza »

Auf eine Reaktion wartend, schaute sich Sarah um und bemerkte die verstohlenen Blicke der anderen Offiziere. Überhaupt herrschte auf dem Schiff eine Anspannung wie sie es noch nie erlebt hatte. Eine seltsame Mischung aus Verbissenheit aber auch Furcht zierte die meisten Gesichter des Besatzungsmitglieder. Passt wohl zu dem was man über Buloth sagte. Sie kannte ihn flüchtig. Waren beide auf der gleichen Akademie. Sarah war ein paar Jahrgänge unter ihm, aber schon damals hielt sie ihn für krankhaft kontrolliert und fokusiert. Fast so als würde er gar nicht mitbekommen was abseits seines Fokus geschieht. So oder so, die Luft auf diesem Schiff konnte man wie einen Kuchen schneiden und das war nicht ok. Keine Crew konnte und sollte unter so einem Druck arbeiten.
Nach dem sie keine Antwort erhielt und der Präsenzstatusmelder Grün anzeigte, betrat sie einfach das Büro. Sie ging auf Buloths Schreibtisch zu, nahm Haltung an und salutierte. Commander O'Donnellan meldet sich zum Dienst, Sir. Dann reichte sie ihm ihre Versetzungspapiere, ehe sie sich locker hinstellte ohne auf seine Zustimmung zu warten.
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Re: Chaos und Disziplin

Beitrag von WarLord »

Sarah sieht ein aufgeräumtes Büro, wenn man soweit übertreiben durfte. Jedes Objekt hat seinen Platz und wurde mit größter Sorgfalt auch so platziert und ausgerichtet, dass nichts spontan, sporadisch oder unbedacht wirkt. Aktenschränke und Aufbewahrungselemente sind minimalistisch, Akten sind digitalisiert und archiviert auf den Schiffsystemen. Auf dem Schreibtisch liegen mehrere PDAs und ein drahtloses Paar Kopfhörer sowie ein größerer Monitor mit Bedienelementen ist aufgestellt. An den Wänden hängen jedoch stilistische Bilder von ruhenden Raumschiffen im All vor malerischen Hintergründen, Schiffe in Kampfsituationen, ein Bild der Solaris in den Docks während ihres Baus sowie ein paar Fotografien, die den Marshall mit wichtigen Persönlichkeiten der TCN jedoch auch Kameraden zeigt. Ganz klar, der Marshall ist stolz auf die TCN und die Menschen, die hinter ihr stehen.

Apropos stehen, der Marshall steht mit dem Rücken zu Sarah. Die Rückseite des Büros ist quasi eine Glasfront mit Blick ins All über die Front der Solaris. Von seinem Büro aus kann er quasi dem Feind ins Gesicht sehen, aber auch die Jäger aus den Hangarbuchten zusehen, wie sie starten und landen.

"Der Summer hat einen Verwendungszweck, Commander O'Donnellan.", kommt von ihm, dann dreht er sich um und läuft auf sie zu, stoppt jedoch vor seinem Schreibtisch, rückt den Stuhl zurecht und erwidert den Salut. Die Versetzungspapiere nimmt er an sich, legt sie in den Scanner auf seinem Tisch und lässt sie binnen weniger Sekunden nochmals digitalisieren und an seinen Computer senden. Die Mappe reicht er ihr dann postwendend zurück, noch immer stehend. "Bitte nehmen Sie Platz. Hatten Sie eine gute Reise und wurden angemessen an Bord empfangen?"
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Re: Chaos und Disziplin

Beitrag von Raza »

Mhm, klar Sir. erwiderte sie auf seinen Kommentar eher beiläufig während ihr Blick rasch durch den Raum schweifte. Hier sieht alles so verflucht ordentlich aus. Was ein Pedant ging es ihr durch den Kopf, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder Buloth widmete. Klopfen geht aber auch. Oldschool, Sir.
Nachdem er ihre Papiere direkt einscannte, nahm sie die Dokumente wieder entgegen, wusste aber gerade nicht wohin damit. Also legte sie sie auf den Tisch und setzte sich. Die Reise war ok, Sir. Was die Ankunft angeht. Kennen sie den Roman 1984? (Sie meinte die Frage rhetorisch und wartete keine Antwort ab) So kam mir die Stimmung und die Menschen an Bord vor. Zumindest vom Flugdeck bis hier her. Sie wartete einen Augenblick bevor sie weiter sprach. In einem Bestattungsunternehmen herrscht eine bessere Stimmung. Sie hob allerdings gleich entschuldigend die Hände No offense...Sir
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Re: Chaos und Disziplin

Beitrag von WarLord »

"Finden Sie das etwa amüsant, Commander? Alle Systeme dieses Schiffes laufen auf einem Minimum von 99,999 Prozent Verfügbarkeit. Dies bedeutet, dass theoretisch und bereits großzügig 1 Sekunde pro Tag dieser Summer nicht funktionieren wird. Um exakt zu sein, beträgt somit die Chance weniger als 0,000011574 Prozent, dass sie exakt diesen Zeitraum treffen.", als ob er die Zahlen vorbereitet hätte und nun auswendig rezitiert, oder hat er das doch so schnell berechnet im Kopf?

"Mir ist bewusst, welche Stimmung an Bord herrscht. Vielen Dank für ihre Unterweisung, Commander. Ich bin genauso wenig blind, wie mein Summer defekt ist.", antwortet er trocken und knapp. Eine Hand wandert zum Display auf dem Schreibtisch und er steuert wohl ihre nun digitalisierte Versetzungsakte und Personaldaten durch. "Die Crew wird ihrem vorauseilenden Verhalten sicherlich entgegen sehen, auf Missstände hinzuweisen."

"Da Sie es ja Oldschool mögen", das Wort bewusst abstrafend betont, "..setzen Sie mich doch bitte in Kenntnis, was ihre Pläne für ihren Dienst auf der Solaris sind. Und damit meine ich nicht, warum Sie hier sind, sondern wozu."
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Re: Chaos und Disziplin

Beitrag von Raza »

Ruhig hörte sie seinem Monolog zu und blickte ihn im Anschluss eine ungewöhnlich lange Zeit an, ehe sie zu einer Antwort ansetzte.
Zum einen: Sehen sie mich lachen? Zum anderen: Gratulation Sir, sie haben ein gut funktionierendes Schiff.

Sie legte den Kopf schief und blickte ihm in die Augen.

Ihnen ist also bewusst welche Stimmung herrscht? Das lässt mich, mit Verlaub, zu zwei möglichen Schlüssen kommen. Zum einen, dass es ihnen scheiß egal ist oder, in meinen Augen sehr viel wahrscheinlicher, sie nicht wirklich wissen wie sie ihrer Art der Führung das nötige Feingefühl und Verständnis für die Crew hinzufügen. Sie presst die Lippen aufeinander ehe sie weiterspricht.

Was uns zu ihrer Frage bringt. Das Wozu. Ich denke das ich ihnen hierbei behilflich sein könnte. Ich war bisher selber Crew und habe einen guten Draht zu der Mannschaft. Ich bin davon überzeugt, dass ich ihre Anforderung von Effizienz mit Zufriedenheit und Pflichtbewusstsein kombinieren kann. Davon profitieren alle. Und bevor sie mir jetzt den Kopf abreißen: Das war keine Kritik an ihrer Führung, sondern ein Vorschlag die Effektivität zu steigern. Es gibt immer Raum für Verbesserung...Sir.

Ihre klaren Worte waren hier nun sicher ein Risiko. Jedoch kannte Buloth ihre Akte und wusste das sie direkt war. Sie war einfach ein Freund klarer Worte und Positionen und so schätzte sie Buloth auch ein.
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Re: Chaos und Disziplin

Beitrag von WarLord »

Buloth lauscht ihrer Antwortet und beobachtet dabei sehr aufmerksam Gestik, Mimik und vor allem den Tonfall in aller Ruhe und lässt sie aussprechen. Es gab keinen Grund zu unterbrechen oder ausfallend zu werden. Buloth antwortet nun mit ruhiger, kontrollierter Stimme, die keinerlei Emotion verrät, aber dennoch eine gewisse Gravitas transportiert – wie jemand, der es gewohnt ist, Kommandogewalt auszuüben.

"Sie sind also der Überzeugung, dass meiner Führung etwas fehlt."

Er lässt eine bedeutungsschwere Pause entstehen. Sein Blick ruht auf ihr – nicht kalt, aber durchdringend.

"Direkte Worte. Mutig. Und nicht ganz falsch."

Er steht wieder auf, tritt zur Seite, verschränkt die Arme hinter dem Rücken und blickt nun in Richtung eines Sichtfensters, als wolle er sich seine Gedanken kurz zurechtrücken. Dass er steht und sie sitzt ist eine nicht ungeplante Geste, wie ein Lehrer vor seiner Schülerin.

"Feingefühl ist... kein Parameter, den man in einem Ausbildungsmodul präzise vermittelt bekommt. Sie haben recht – ich fokussiere auf Struktur, Disziplin, Zielerfüllung. Die TCS Solaris hat andere (mehr) Aufgabengebiete als ein gewöhnlicher Träger der TCN und muss daher den höchsten Gütestandards der TCN entsprechen. Die Solaris kommt dann zum Einsatz, wenn andere, ebenfalls fähige Besatzungen gescheitert sind. Ich muss für die Ziele der TCN und für die Besatzung sicherstellen, dass sie dieser Güte entsprechen."

Er dreht sich wieder zu ihr.

"Wenn Sie glauben, einen Beitrag leisten zu können, um Brücken zwischen Befehl und Bedürfnis zu schlagen – dann tun Sie das."

Ein kurzes Nicken folgt, fast wie eine formelle Genehmigung.

"Aber ich erwarte Resultate, keine Kuscheltherapie. Mir ist egal, ob die Crew lacht, solange sie funktioniert und sich an die Vorgaben des Handbuches hält. Wenn Sie es schaffen, dass sie dabei auch loyaler, schneller und fokussierter wird – dann sehe ich das als Gewinn."

Wieder eine kleine Pause. Dann, mit einem Hauch von Anerkennung.

"Und keine Sorge... Ich reiße niemandem den Kopf ab, der mir den Spiegel vorhält. Solange es gemäß Protokoll abläuft. Danach hätten Sie übrigens um Erlaubnis oder Freigabe bitten müssen, so frei zu sprechen. Und sei es nur als lose vorgeschobene Worthülse, was vermutlich eher ihrem Charakter entspricht. Um es zu präzisieren, erwarte ich auch künftig von ihnen klare Worte, einen scharfen analytischen zielgerichteten Verstand und Methodik, aber unterminieren sie nicht mein Kommando (gemeint die Folgsamkeit der Crew)."

Sein Ton bleibt sachlich, doch der letzte Satz lässt erahnen, dass Buloth durchaus Respekt vor ihrer Haltung hat – und vielleicht sogar Interesse daran, wie sie ihre Theorie in die Praxis umsetzen wird.

"Nungut, ich denke ich habe ihre Ziele verstanden."
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Re: Chaos und Disziplin

Beitrag von Raza »

Was genau ist hier gerade passiert? war der zentrale Gedanke dem Sarah gerade versuchte auf den Grund zu gehen. Für gewöhnlich wurde es nach so einer Ansage wie der ihren recht laut. Was bilden sie sich ein...., wissen sie wer ich bin...., das wird Konsequenzen für sie haben...., immer die gleichen Phrasen von Männern die es mit ihrem Ego nicht vereinbaren können, dass eine Frau ihnen mal ihre Meinung geigt und nicht unterwürfig zu Kreuze kriecht. Keine Einstellung, die ihr in der Vergangenheit dienlich war – doch wenigstens konnte sie noch erhobenen Hauptes in den Spiegel blicken, im Wissen, sich selbst treu geblieben zu sein und für ihre Überzeugungen und Ideale gekämpft zu haben.
Sie holte sich wieder in das Hier und Jetzt und nickte knapp.

Verstanden Sir. Nichts liegt mir fernen als ihre Autorität zu untergraben und auf eines können sie sich bei mir immer verlassen. Direktheit. Wenn mir was nicht passt, sage ich es ihnen ohne dabei Autoritäten in Frage zustellen.

In ihren Worten schwang absolute Überzeugung mit. Ihre Akte bestätigte das, doch dort wurde dieser Charakterzug als Negativpunkt aufgeführt. In der Regel schätzte man beim Militär keine Direktheit gegenüber Vorgesetzten. Schnauze halten und Befehle ausführen. Ein Konzept mit dem Sarahs Ansichten immer kollidierten.

Ein Punkt den es noch zu klären gilt, Sir. Freiraum. Wie viel räumen sie mir ein? Ich benötige freie Hand wenn ich das umsetzen soll was ich vorhin angesprochen habe. Sie bekomm vollständige Berichte darüber was ich wann und wie umsetzte oder vorhabe, doch möchte ich eines direkt anbringen. Wie sie meiner Akte sicherlich entnommen haben, hasse ich Bürokratie. Sie ist die Geisel der Menschheit, doch genau da liegt der Hund im Pfeffer begraben. Sie haben sicherlich die Art meiner Berichte gelesen. Kurz und knapp, aber es stand immer alles was wichtig war drin. Ist das Ok für Sie?
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Re: Chaos und Disziplin

Beitrag von WarLord »

"Ihre Ehrlichkeit ist lobenswert, was ich jedoch nicht weniger von ihnen benötige, ist Loyalität. Nur mit Loyalität und Direktheit im Einklang kann ich ihnen Freiräume gestatten. Beweisen Sie mir, dass Sie das Vertrauen Wert sind und ich werde Sie mit den notwendigen Mitteln ausstatten einen effizienten Betrieb auf der Solaris sicherzustellen." Das Wort effizient hatte einen Unterton.

"Sie werden zunächst die Berichte gemäß definierter Standards und Kriterien erstellen. Ich erwarte kein literarisches Werk, Berichte sollen effizient sein. Sollte ich feststellen, dass Sie zu viel oder zu wenig verfassen, werde ich Sie darauf hinweisen und nachsteuern. Fangen Sie erstmal an, dann sehen wir weiter. Ich erwarte jedoch, dass die Berichte pünktlich eingereicht werden. Ich werde mir persönlich Zeit dafür nehmen, diese zu sichten. Am Besten verfassen sie einen Logbucheintrag für ihren ersten Tag an Bord und schicken mir diesen."

Er dreht sein Display zu Sarah und zeigt auf die Stelle im Handbuch.
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"Und fürs Protokoll, ohne Bürokratie würden wir im Chaos versinken. Sie ist ein System von Regeln, Verfahren und Zuständigkeiten innerhalb einer Organisation, das auf festgelegten Strukturen und Hierarchien basiert. Ihr Ziel ist es, Prozesse verlässlich, einheitlich und kontrollierbar zu machen. Am Ende wollen unsere Piloten noch ohne Starterlaubnis starten und rammen ihren Jäger gegen geschlossene Hangartore. Das wischen Sie dann auf, mh?", kurz schmunzelnd.
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