[Abhängigkeit] Krankenstationsgeflüster

[Nightfrog]

Night erhob sich von seinem Platz, als die Türe sich öffnete und Dr. Scott eintrat. Er salutierte sogleich und wirkte etwas steif. "2nd Lieutenant Jean-Baptiste La Grenouille, Ma'am.", stellte er sich vor. "Die medizinische Abteilung der Akademie hat mich angewiesen, bei Ihnen vorstellig zu werden, Commander. Ma'am.", erklärte Jean etwas nervös.

[Flame]

"Also gut Lieutenant", sagt Scott, nimmt sich einen Stuhl und deutet Night an sich ebenfalls einen Stuhl zu nehmen. "Ich habe ein ganzes Team unter meinen Fittichen, mit denen ich mich um 5000 Männer und Frauen an Bord der Hathor kümmern muss: Weswegen es ungewöhnlich ist, das die Akademie einen Lieutenant anweist, sich direkt an mich zu wenden; also muss ihr Fall der komplizierten Art angehören? Nun was ist ihre Krankengeschichte?"

[Nightfrog]

Jean betrachtete den Stuhl einen Moment länger als wohl gewöhnlich, bevor er sich auf diesem niederließ. Er atmete tief durch und versuchte das Lächeln so überzeugend wie möglich zu verkaufen. "Ich kann mir vorstellen, das Sie viel beschäftigt sind, Commander. Deswegen möchte ich auch nicht viel Zeit in anspruch nehmen.", setzte Jean an. "Es ist nur so. Das ich während meiner praktischen Ausbildung an der Akademie einen schweren Unfall bei meinem ersten Katapult start hatte. Ich will sie nicht mit Details langweilen. Aber mein Jäger krachte in den Jäger eines anderen Kadetten. Der Aufprall hat die Rettungskapsel ausgelöst, woraufhin diese in die Deckenstruktur des Flugdecks geschleudert wurde. Zumindest steht das im medizinischen Bericht.", erklärte Jean und versuchte sich nicht großartig zu bewegen, oder nervös zu wirken. "Wie dem auch sei. Als man mich aus der Rettungskapsel zog, war klar, das ich so schnell nicht mehr in einen Jäger steigen würde.", fügte er leise hinzu. "Ich habe ein ganzes Jahr, sehr viel Mühe, Zeit und Energie aufgebracht um die Akademie zu überzeugen, meine Ausbildung fortzusetzen, Commander. Meine Genesung hatte zwar ein paar Rückschläge. Aber ich habe es geschafft.", fügte er hinzu und konnte den stolzen Unterton nicht ganz verbergen. "Seit dem Zwischenfall bin ich aber auf Schmerzmittel angewiesen, Commander. Starke Schmerzmittel. Um mögliche Phantomschmerzen zu unterdrücken. Die während meiner Genesungszeit immer wieder auftraten.", gab Jean ungerne zu. Aber er konnte dem Commander kaum sagen, das er die Schmerzmittel aus langerweile einwarf.

[Flame]

"Jetzt verstehe ich, warum man sie zu mir geschickt hat." Doktor Scott sieht auf ihr PDA und ließt dort offenbar Nights Krankenakte. "Ihr Fall ist wirklich problematisch. Mit Schmerzmittel ist nicht zu Spaßen und so wie ich das sehe, haben sie schon ein Problem mit den Medikamenten, stimmt's?"

[Nightfrog]

Als Doktor Scott ein Problem mit den Medikamenten andeutet, spürt Jean wie sich sein Körper anspannt. Während Doktor Scott die Krankenakte studiert, ist dort auch die Verwendung der Schmerzmittel im Dienst verzeichnet. Ohne die Schmerzmittel wurden auch Leistungseinbrüche vermerkt. Da der Patient sich ohne die Medikamente nicht mehr auf das Fliegen alleine konzentrieren konnte. Eine Absetzung der Medikamente wird zwar Empfohlen, alleine schon aus medizinischen Gründen. Wann aber die Abgewöhnung der Medikamente stattfinden sollte, konnte man sich nicht festlegen. Auch weil die Leistungen des Patienten während seiner Ausbildung ein außerordentliches Niveau zeigten, wurde auf eine Abgewöhnung verzichtet. Jetzt wo Jean aber nicht länger das Problem der medizinischen Abteilung der Akademie war, war er sozusagen ... aus den Augen ... aus dem Sinn. "Nein. Ich würde nicht sagen, das ich ein Problem mit den Medikamenten habe, Commander. Die Medikamente sind peinlichst genau eingestellt." erwiderte Jean. Aber er wusste genau worauf Doktor Scott anspielte und zwar auf die Menge der angefragten Schmerzmittel. In einem Vermerk wird von 'erheblichen' Mengen zur mentalen Stabilisierung gesprochen. Patient zeigt Angstsymptome wegen möglichen Phantomschmerzen an. Von einer Sucht oder gar Abhängigkeit des Patienten ist aber mit keiner Silbe zu lesen.

[Flame]

"Es beunruhigt mich, dass sie sich ihres Problems nicht bewusst sind. Die Pillen mögen ihnen derzeit Helfen, aber das ist ein Trugschluss: Früher oder später, wird ihr Körper immer mehr verlangen, um das aktuelles Wohlbefinden aufrechtzuerhalten." Scott legt das PDA weg und schaut Night nachdenklich an. "Vorerst aber spiele ich mit, bis wir einen alternative für ihr Problem gefunden haben."

[Nightfrog]

Jean nickte langsam und vorsichtig. Mit bedacht. Er wusste ja, das Doktor Scott recht hatte. Aber er konnte sich nicht anden Gedanke anfreunden, einmal ohne Schmerzmittel zu fliegen. Nicht weil er nicht fliegen konnte. Sondern weil er wusste, das in seinem Kopf immer die Möglichkeit an Schmerzen herum geisterten und ihn ablenkten. Er brauchte das einfach und wenn es ihn zu einem besseren Piloten machte, das ihm dieses Mittel recht. "Danke, Commander. Ma'am.", sagte Jean etwas knapper als gewollt. Aber es füllte sich an, als wäre er der ersten Kugel ausgewichen. Auch wenn er wusste, das Doktor Scott keine Gefahr für ihn war. Natürlich wollte sie ihm helfen. Aber diese Erkenntnis war noch weit weg. Im ersten Schritt brauchte er wieder einen gesicherten NAchschub.

[Flame]

"Einmal jede Woche mochte ich sie sehen und sobald sie bemerken, dass die Dosis nicht mehr reicht, erwarte ich das sie sich sofort bei mir Melden", Scott starrt Night mit einem Blick an der keine Widerrede zulässt. "Und sie haben sich zusätzlich bei Doktor Francis einzufinden, dem Schiffspsychologen."

[Nightfrog]

Jean lauschte Amanda Scott aufmerksam. Er wusste worauf das hinaus lief. Doktor Scott wollte den Verlauf der Schmerzmittel kontrollieren. Ob es schlimmer wurde oder nicht. Ob man was tun musste oder nicht. Damit war er einverstanden. Er nickte zustimmend zu ihren Worten. "Jawohl, Commander.", fügte er hinzu. Er wusste das seine Karriere nun zu gleichen Teilen von Commander Scott als auch von seinen Leistungen im Cockpit abhing. "Doktor Francis.", wiederholte er den Namen. "Schiffspsychologe. Ich denke das krieg ich hin.", klang er zuvesichtlich. Auch wenn es ihm nicht behagte, die Freizeit in der Krankenabteilung zu verbringen. Aber er verstand die Notwendigkeit darin.

[Flame]

Scott nickt: "Gut Lieutenant, ich werde mich in ihre Krankenakte noch tiefer einlesen und bei der nächsten Sprechstunde, können wir dann einen genauer auf ihre Behandlung eingehen."